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Italienische Feste
09.08.2017

Darf’s ein bisschen Dolce Vita sein?

Gondoliere Ingo Stahl bei der Arbeit.
Foto: Michael Hochgemuth

Bei italienischen Festen in Deutschland würde vieles, was uns typisch italienisch erscheint, auf der anderen Alpenseite für Irritation sorgen.

Man könnte ja jetzt an der Adriaküste am Strand liegen, sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, dem entfernten Hupen der Vespa-Roller lauschen und mit Vorfreude auf die abendliche Pizza fix noch ein leckeres Gelato schlecken. Stattdessen zeigt der Blick gen Himmel: wolkenverhangene August-Tristesse, 17 Grad. Hach, wenn man jetzt doch nur in Italien wäre.

Unsere Sehnsucht nach Bella Italia ist groß. Das zeigen die zahlreichen italienische Feste, die La Dolce Vita diesseits der Alpen versprechen: In Krumbach lockt eine italienische Woche, im „Bella Italia“-Stadel in Gundelfingen gibt es die venezianische Nacht. In Augsburg-Göggingen begeistert die „Notte italiana“ und unter dem Motto „Pop, Pizza und Party“ organisiert der Nordendorfer Sportverein ein italienisches Wochenende.

Und in diesen Tagen verspricht bereits zum siebten Mal der Markt „Mediterrano“ rund um das Barockschloss Sandizell bei Schrobenhausen venezianisches Flair – und das mitten in Bayern. „Warum in die Ferne schweifen, wenn Italien liegt so nah?“, sagt Veranstalterin Sabine Nötzel schmunzelnd, während sie zwischen den 89 Ständen entlangschlendert und auf Weine und Liköre, Käse und Balsamico-Essig, Schmuck, Mode und venezianische Masken aufmerksam macht.

Das Wasserschloss in Sandizell (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) ist noch bis Dienstag Schauplatz des Marktes „Mediterrano“.
Foto: Michael Hochgemuth

Doch woher rührt eigentlich unsere Faszination für Italien? Professor Günther Kronenbitter, Historiker und Volkskundler an der Universität Augsburg, erklärt: „Essen und Trinken, Mode, Design – der attraktive italienische Lebensstil hat sich immer mehr als Leitbild entwickelt.“ Das war jedoch nicht immer so: „Heute ist die italienische Kultur vollständig akzeptiert. Den ersten italienischen Gastarbeitern ist man jedoch mit denselben Ressentiments begegnet wie später den Jugoslawen“, sagt Kronenbitter. Aber wie kam es dann, dass die Italiener zu den „Lieblingsausländern der Deutschen“ wurden, wie er es formuliert?

Daran waren nicht nur der wachsende Tourismus und immer größere Reisewellen gen Süden Schuld, sondern auch die Politik. Das erste Abkommen für Gastarbeiter schloss die Bundesrepublik Deutschland im Dezember 1955 mit Italien. „Die Deutschen konnten sich so früher an die Italiener gewöhnen als an andere“, sagt Kronenbitter. Italienische Restaurants und Modeläden seien über die Jahre ein Teil der Gesellschaft geworden. „Das hat mit den anderen Gastarbeitern nie so funktioniert, die Italiener hatten da eindeutig den Startvorteil“, sagt er.

Auf den Bürgersteig gestellte Tische und Stühle waren dann in den Achtzigern die ersten zaghaften Versuche einiger Gastronomen, das südländische Flair auch nach Deutschland zu holen. „Das war ganz gezielt orientiert an Italien und damals etwas ganz Besonderes. Heute können Sie vor lauter Tischen und Stühlen vor den Lokalen kaum noch laufen“, erklärt Kronenbitter.

Italien: Vielfalt statt Monokultur

Auch auf Schloss Sandizell laden lange Tisch- und Bankreihen gerade zum mediterranen Speisen unter freiem Himmel ein. Links und rechts entlang der Zufahrt gibt es Kulinarisches aus ganz Italien, von Südtirol über die Toskana bis nach Sardinien. Alles „typisch italienisch“ eben. Doch so ganz korrekt ist das nicht. „Von uns aus gesehen, hinter den Alpen, wirkt das alles wie eins. Aber das stimmt so nicht“, erklärt Kronenbitter. „Italien ist nicht so einheitlich. Sizilien hat mit dem, was in Norditalien geschieht, nichts zu tun.“ Wir Deutschen würden mit Italien jedoch ein bestimmtes Setting verbinden, mit vielen Genussmöglichkeiten. Und deshalb gibt es auf nahezu jedem italienischen Fest in Deutschland ganz klassisch: Pizza, Pasta, Eis, Prosecco und Wein. Und als Tüpfelchen auf dem I ein singender Gondoliere mit blau-weiß gestreiftem T-Shirt.

Ein solches trägt auch Ingo Stahl. Seit mehr als zehn Jahren steuert er seine Gondel durch Gewässer in nah und fern, hauptsächlich jedoch über den Wörthsee (Kreis Starnberg), wo er einen Gondel-Service betreibt. In diesen Tagen – und noch bis Dienstag – dreht er seine Runden um Schloss Sandizell. Ingo Stahl, der sein Handwerk von einem venezianischen Gondel-Bauer gelernt hat und dessen Name so gar nicht nach italienischem Gondoliere klingt, weiß ganz genau, worauf es dabei ankommt. Und worauf nicht: „Ein Gondoliere singt nicht“, erklärt der 77-Jährige mit Nachdruck. „Wir müssen uns auf das Umfeld, den Wind und die Strömung konzentrieren“, sagt er. „Da können wir nicht auch noch Arien schmettern.“ In Venedigs Gondeln sängen, wenn überhaupt, nur angemietete Sänger. „Und selbst dann müssen Sie damit rechnen, dass Fenster zugeknallt werden oder ein Blumentopf fliegt.“

Bei genauem Hinsehen ist vieles, was wir unter „typisch italienisch“ verbuchen, eigentlich „typisch deutsch“. Bunt zusammengewürfelte mehr oder weniger italienische Traditionen „sind halt Entertainment, das muss man mal realistisch sehen“, sagt Günther Kronenbitter.

Die fehlende kulturelle Korrektheit stört jedoch nicht, ganz im Gegenteil: „Wenn ich so ein italienisch angehauchtes Event organisiere, weiß ich als Veranstalter, dass vom Kleinkind bis zu den Großeltern für jeden etwas dabei ist.“ Wein, Essen, Kunsthandwerk, Musik. „Das ist ein schönes Paket für die Unterhaltung.“ Und besser als ein verregneter deutscher Spätsommer ist so ein bisschen Dolce Vita auf jeden Fall.

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