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Besuch am Set
09.10.2015

"München 7": Darum ist die bayerische Kultserie so erfolgreich

Monika Gruber (links) und Christine Neubauer machen Faxen für die Fotografen – bei den Dreharbeiten zu „München 7“.
Foto: Ursula Düren, dpa

Warum die bayerische Kultserie "München 7" so erfolgreich ist? Das hat viel mit Regisseur und Drehbuchautor Franz Xaver Bogner zu tun. Und mit seinem Humor.

Damit einem Christine Neubauers überschäumende Energie am frühen Mittag nicht auf den Magen schlägt, sollte man solide gefrühstückt haben. Für die Fotografen, die sie und ihre Kollegin Monika Gruber gerade am Münchner Viktualienmarkt herumkommandieren, macht sie Faxen, lacht etwas schrill, scheint ganz in ihrem selbstdarstellerischen Element zu sein.

Vielleicht, muss man fairerweise einschränken, ist sie aber auch einfach nur Schauspiel-Profi und bietet den Knipsern an diesem Drehtag für die bayerische Kultserie „München 7“, was diese wohl suchen – nämlich ziemlich dämliche Fotomotive. Mal stellt die Neubauer der Gruber einen Gewürztopf auf den Kopf, dann gießt sie mit der Gießkanne Obst. Manche Fotografen finden so etwas lustig: Ihre Fotos sind so authentisch wie ein Dinosaurier im Kuhstall.

Am Set für "München 7": Christine Neubauer setzt sich in Szene

Während sich Christine Neubauer derart in Szene setzt, steht Regisseur und Drehbuchautor Franz Xaver Bogner am Rande des Auflaufs, schüttelt den Kopf und lächelt leicht gequält. Ihn dürfte es grauen vor dieser Art von Gaudi für die Fotografen. Glücklicherweise gibt es keinen Ton zu den Bildern, sodass die Dialoge zwischen Neubauer und den Fotografen nur von ein paar Schaulustigen wahrgenomen werden und ansonsten im milden Spätsommer verhallen.

Gut so. Denn „München 7“ steht wie alle Serien von Franz Xaver Bogner für eine spezielle Art des Humors – feinsinnig witzig, für Außerbayerische oft unverständlich und die Würze erst spät im Abgang entwickelnd. Ohne Bogner und dessen Humor wäre die mehrfach preisgekrönte Serie „München 7“ nicht so ein Erfolg. Zu Bogners Klassikern der deutschen TV-Geschichte gehören „Irgendwie und Sowieso“, „Zur Freiheit“, „Café Meineid“ – oder eben „München 7“. Die fünfte Staffel ist gerade abgedreht worden. „Bogner“, so beschreibt ihn der Bayerische Rundfunk gilt als „Spezialist für schlitzohrige Strizzis, liebenswerte Verlierer, unerschütterliche Lebenskünstler“. Seine Figuren kämen alle mitten aus dem Leben.

Das ist auch bei den beiden Hauptfiguren aus „München 7“ nicht anders. Es handelt sich um das doch recht unterschiedliche Polizisten-Duo Xaver Bartl (Andreas Giebel) – „der Sheriff vom Marienplatz“ – und Felix Kandler (Florian Karlheim) aus dem 7. Revier in der Münchner Innenstadt. Jeder für sich habe Probleme, aber zusammen seien beide unschlagbar, heißt es. Die Handlung spielt allerdings bei „München 7“ sowieso nur eine begrenzte Rolle, denn: Auf die Dialoge kommt es an.

Einer der besten ist wohl eine Unterhaltung aus der ersten Folge zwischen Bartl und Kandler über die Fortbewegungsart eines Polizisten:

Bartl: Du, sog amoi: Wia gehst’n du eigentlich?

Kandler: Wie’re wos?

Bartl: Dei Gang. Wia du gehst?

Kandler: Ja, wia man hoit geht, normal.

Bartl: Normal gibt’s ned. Jeder geht seinen eigenen Gang. Da gibt’s koa Norm.

Kandler: Und i geh’ meinen. Wie soll i denn sunst geh’?

Bartl: Sunst soll’sd überhaupt nicht geh’. Halt nicht so! Schau her – so!

Kandler: I geh’ hoid einfach. Mir foid ja ned amoi auf, dass i geh’.

Bartl: Aber mir. Weil i spür, dass da oana geht, der nicht so geht, wiara sunst immer geht.

Kandler: Du kennst mich ja gar nicht. Konnst ja gar nicht wissen, wia i sunst immer geh’!

Bartl: Des brauch i ned wissen, weil ich des gspür, wenn beim Gang wos nicht stimmt. Und des stört mich, weil mir ab sofort immer nebeneinander hergehen müssen. Die beste Art zu gehen, ist durch Vorwärtsbewegung verhindern, dass man umfällt.

Kandler: Und wia geh’ i?

Bartl: Jedensfalls so, dass es auffällt, dass man des Gfui hod, do kummt de Polizei!

Kandler: Ja, des siegt ma doch an der Uniform scho.

Bartl: Eben, du muasst a so geh, dass ma gar nicht merkt, das’d a Uniform ohost.

Kandler: Dann konn i ja gleich zur Kripo geh, weil ohne Uniform war mir des Ganze sowieso vui lieber.

Bartl: Des hätts’d da früher überlegen müssen. Aber – es ist nie zu spät!

So beliebt ist dieser Dialog, dass man ihn sogar auf Youtube anschauen kann.

Ob die Dialoge beim Dreh zur Folge 37 am Viktualienmarkt auch diese philosophische Tiefe haben, war leider nicht zu hören. Inhaltlich geht es in der neuen Staffel, die im zweiten Halbjahr 2015 oder erst 2016 im Ersten ausgestrahlt wird, darum, dass ein Bus mit Flüchtlingen aus Syrien und Eritrea am Münchner Jakobsplatz ankommt. Die „g’standene Marktfrau“ Elfi Pollinger (Christine Neubauer) übernimmt Verantwortung für einen der Flüchtlinge, einen Buben, was auch Xaver Bartls Leben verändert. Und: Felix Kandler heiratet.

Da hat sich Franz Xaver Bogner also allerhand einfallen lassen. Auf die Frage, was das Geheimnis seines Humors ist, lächelt er hintergründig. „Ein Teil der Kunst besteht im Weglassen von Worten und ganzen Sätzen“, antwortet der Kultautor. Es sei übrigens ein Test: Wer die Witze verstehe, sei ein Bayer. Oder eben nicht.

Bogner beobachtet die Dinge detailliert

Er habe sich schon in früher Kindheit angewöhnt, die Dinge detailliert zu beobachten, erzählt Bogner. Dann ergebe sich der Humor oft von selbst. Erste Versuche, seinen Wahrnehmungssinn zu schärfen, hat er als Ministrant gemacht: „Schon damals wusste ich nach der Einnahme der Hostie, wer welche Plomben im Mund hatte.“ Seine Drehbücher schreibt der im oberbayerischen Pliening Geborene, sehr zum Leidwesen seiner Frau, meistens nachts. Und er legt Wert darauf, dass seine Drehbücher möglichst unverändert gesprochen werden. Schauspielerin Christine Neubauer sagt: „Wenn man Bogners Texte nicht buchstabengenau wiedergibt, geht oft gleich der Charme verloren.“

Auch Elmar Jaeger, Redakteur beim Bayerischen Rundfunk, preist Bogners Humor. Er spricht vom schnörkellosen Bayerisch, mit dem der 66-Jährige verstehe, Aussagen auf den Punkt zu bringen. Manchmal sind dazu Jaeger zufolge gar keine vollständigen Sätze notwendig. Alleine der Ausdruck „Bassd scho ...!“ (bedeutet etwa: „Alles in Ordnung“) könne – je nachdem, wie er betont werde – völlig unterschiedliche Aussagen haben.

Der Schauspieler und Kabarettist Andreas Giebel beschreibt Bogners hohe Kunst des Humors humorvoll so: „Man sogt des, was g’sogt werden muss, damit jeder kapiert, was ned g’sogt wordn ist.“ Alles klar? Redakteur Jaeger drückt es anders aus: „Wir haben auch in die neue Staffel einiges Witzige eingebettet. Ob es aber zündet, lässt sich erst im Nachhinein sagen.“

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