Darum verschickt die GEZ Post an Hunde und Katzen
Immer wieder kommt es vor, dass die GEZ Briefe an Haustiere verschickt oder an Personen, die längst verstorben sind. Das hat Gründe.
Vor der Erklärung kurz die kuriosesten Fälle. Im Oktober 2009 erhielt beispielsweise Mario Schmidt (55) ein GEZ-Schreiben auf den Namen seiner toten Katze. Damals berichtete die Bild-Zeitung der Kater sei nach Angaben seines Herrchens auch noch blind gewesen.
Ebenfalls 2009 ging ein Standardschreiben der GEZ an das Adam-Ries-Museum in Annaberg-Buchholz (Sachsen). Darin wurde Adam Ries aufgefordert, er möge doch bitte seine Fernseh- und Rundfunkgeräte anmelden. Doch der als Adam Riese bekannte Mathematiker war zu diesem Zeitpunkt bereits seit 450 Jahren tot.
Jetzt ein neuer Fall, dieses Mal im Münchner Stadtteil Giesing. Dort verlangte die GEZ von Orlando Henne die Anmeldung aller Geräte. Bei dem Rundfunknutzer handelt es sich um den Golden Retriever der Familie Henne, berichtet merkur-online.
GEZ mietet Gewinnspieldaten
Wie können solche Pannen immer wieder passieren? Die Antwort ist simpel. "Die GEZ gleicht ihre Daten zur Ermittlung möglicher "Schwarzseher" nicht nur mit jenen der Einwohnermeldeämtern ab, sondern mietet zusätzlich Daten von großen Adressanbietern", erklärt GEZ-Sprecherin Nicole Hurst. Bei diesen Daten könne es passieren, dass Teilnehmer von Preisausschreiben, Internet-Gewinnspielen oder Nutzer von Online-Diensten nicht ihren eigenen Namen, sondern einen Fantasie-Namen beziehungsweise den Namen ihres Haustieres angeben. Diese Daten landen dann über die Adressanbieter bei der GEZ. Das ist legal.
"Die Gewinnspielteilnehmer wollen mit der Angabe weiterer Namen ihre Gewinnchancen verbessern oder darüber hinwegtäuschen, dass sie noch nicht volljährig sind. Für uns ist es allerdings nicht möglich herauszufinden, dass sich hinter manchen Angaben keine realen Personen verbergen", so Hurst. Lediglich für Namen wie "Miezi", "Fifi" oder "Mausi" habe die GEZ ein Filtersystem.
Sollte jemand versehentlich für sein Haustier Post von der GEZ bekommen, empfiehlt Hurst sich direkt bei der GEZ zu melden. "Sonst kommen noch zwei Erinnerungsschreiben." Der irrtümlich angeschriebene Adressat werde dann sofort aus dem Register gelöscht. (AZ)
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