Das Militär rüstet sich für den Cyberkampf
Neuer Studiengang an der Bundeswehr-Hochschule Neubiberg. Hat sie ein Problem mit Rechtsextremismus?
Die Bundeswehr rüstet sich für die wachsende Gefahr durch Cyber-Angriffe: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ein neues Cyber-Zentrum auf dem Gelände der Bundeswehr-Universität in Neubiberg bei München eröffnet. Dabei handelt es sich um Deutschlands derzeit wohl modernstes Forschungszentrum für Sicherheit in der Informations- und Kommunikationstechnik.
Bei der Cyber-Abwehr hinke Deutschland den USA, China und Russland hinterher. „Wir sind eine digitale Großorganisation“, sagte von der Leyen über die Bundeswehr. Und die Zahl der Cyber-Attacken sei hoch: Im Schnitt gebe es 4500 Angriffe pro Tag.
Teil des sogenannten Cyber-Clusters ist ein neuer internationaler Master-Studiengang, Cyber-Sicherheit, der im Januar 2018 mit zunächst 70 Studierenden starten soll. In den Folgejahren werden durch den Studiengang dann bis zu 480 Studierende zusätzlich auf dem Campus lernen und leben. Für den Studiengang wurden ein Dutzend Professuren ausgeschrieben. Das Neubiberger Forschungszentrum soll der neuen Teilstreitkraft „Cyber- und Informationsraum“ (CIR) der Bundeswehr zuliefern.
Am Nachmittag waren von der Leyen und Bayerns Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) zudem beim Richtfest für ein neues Wohnheim auf dem Gelände dabei. Darin entstehen 264 Unterkünfte für Studenten.
Angesichts laufender Untersuchungen gegen Studenten wegen Verdachts auf Rechtsextremismus nahm die Ministerin die Universität in Schutz. „Wir haben etwa 3000 Studierende hier.“ Die allermeisten Soldaten studierten mit großer Neugierde und Wissensdurst.
Dabei gebe es „einige wenige Fälle“ mit Verdacht auf Rechtsextremismus, denen man nachgehe. Zwei Offiziersanwärter hatten die Uni zuletzt wegen rechtsradikaler Sprüche verlassen müssen.
In weiteren Verdachtsfällen liefen die Untersuchungen noch, sagte von der Leyen, darunter auch gegen einen Ausbilder. (dpa)
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