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Bodensee
28.04.2016

Das saubere Wasser im Bodensee wird allmählich zum Problem

Deutschlands größter See hat ein Problem: Das Wasser ist zu sauber.
Foto: Patrick Seeger/Archiv (dpa)

Die Wasserqualität des Bodensees wird immer besser. Was gut klingt, birgt aber Probleme: Fische haben weniger Nährstoffe, die Bestände schrumpfen und mit ihnen die Zahl der Fischer.

Umweltverschmutzung ist schlecht für Tiere und Pflanzen, lernt jedes Schulkind. Deutschlands größter See demonstriert seit Jahren das Gegenteil: Für Fische ist maßvolle Umweltverschmutzung nahrhaft. Der Bodensee aber ist so sauber - und damit nährstoffarm - geworden, dass die Fische in den vergangenen 30 Jahren nicht nur geschrumpft, sondern auch weniger geworden sind. 

Die Erklärung des Phänomens: Die Ringkanalisation und effiziente Kläranlagen rund um den Bodensee verhindern, dass Fäkalien und landwirtschaftlicher Dünger in den See gelangen. Dünger und Fäkalien enthalten Phosphat - Nährstoff für Pflanzen am Land wie im Wasser. Algen ernähren Plankton, und Plankton nährt die bekannteste Delikatesse des Bodensees: die Felchen - lachsartige Fische mit Fettflosse. Resultat des niedrigen Phosphatgehalts im Wasser: Kleinere und weniger Felchen. Und auch die Zahl der Raubfische nimmt ab, wenn weniger Beute durch den See schwimmt. 

Und noch eine Schuldige gibt es: die Kieselalge. Diese gibt dem Wasser der Gebirgsseen ihre pittoreske blau-türkise Färbung. "Aber die Kieselalge baut Phosphat ab", sagt Gabi Schmidt, Teichwirtin und bayrische Landtagsabgeordnete der Freien Wähler. Schön fürs Foto, schlecht für den Fisch. "Ich war dreimal mit den Berufsfischern auf dem See. Wenn man einen Fisch aufmacht, hat der nix im Magen, nix im Darm", berichtet Schmidt. "Die Fische hungern."

Ende der siebziger Jahre war die Situation noch umgekehrt: Der Phosphatgehalt war so hoch, dass der See umzukippen drohte. Seitdem geht der Phosphatgehalt dank der Umweltvorschriften stetig zurück. Die Leidtragenden sind die Berufsfischer: 2015 war nach den Zahlen des Fischereiverbands Schwaben das schlechteste Fangjahr seit sechs Jahrzehnten. 

Auch auf baden-württembergischer Seite beklagen die Berufsfischer seit vielen Jahren schlechte Erträge: "Wir rechnen für 2015 mit einem weiteren Einbruch von bis zu 50 Prozent am gesamten Bodensee", sagte Anita Koops vom Internationalen Bodensee-Fischereiverband kürzlich. "Das lässt uns Berufsfischer für die Zukunft das Schlimmste befürchten." Genaue Zahlen zu 2015 liegen noch nicht vor. Bereits 2014 sei aber für die Berufsfischer am See ein "Katastrophenjahr" gewesen, sagte Koops. Mit 441 Tonnen war der Gesamtfang so schlecht wie seit 1954 nicht mehr. 

Als Folge hatte die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für Bodenseefischerei (IBKF) angekündigt, die Fischereipatente deutlich zu reduzieren. In den nächsten fünf Jahren sollen sie von derzeit noch 113 auf 80 gesenkt werden. 

Fisch in Restaurants am Bodensee stammt oft aus dem Ausland

Für den Bodensee gelte die schärfste Umweltregelung in ganz Europa, sagt der Vorsitzende der bayerischen Berufsfischer-Genossenschaft am Bodensee, Roland Stohr. Rund 47 Tonnen Fisch holten die wenigen verbliebenen bayerischen Berufsfischer 2015 aus dem See. 2011 waren es noch 70 Tonnen. "Auf dem derzeitigen Niveau kann kein Berufsfischer mehr überleben", sagt Stohr. "Die Fänge gehen jedes Jahr um 10 bis 50 Prozent zurück. In den ersten drei Monaten dieses Jahres waren es schon wieder 40 Prozent weniger."

Der Fischmangel führt zu einem eigenartigen Phänomen: Die Felchen in den Bodensee-Restaurants stammen inzwischen in vielen Fällen nicht mehr aus dem Bodensee. "Die werden viel aus Polen oder Schweden importiert", sagt der Allgäuer Grünen-Abgeordnete Ulli Leiner. "Das kann ja wohl nicht im Sinne des Tourismus sein."

Das für die Fischer existenzbedrohend nährstoffarme Seewasser ruft die Politik auf den Plan. Im bayerischen Landtag wird diskutiert, ob nicht die Maschen der Fischernetze verkleinert werden könnten. Die Grünen haben einen konkreten Vorschlag: 36 Millimeter statt 38 Millimeter Maschengröße. "Die Felchen pflanzen sich inzwischen auch bei geringerer Größe fort als früher", sagt Leiner. "Das würde den Fischbestand nicht gefährden."

Die Grünen wollen zudem versuchsweise UV-behandeltes Klärwasser in Oberflächennähe einleiten. "Damit würde nicht ein Milligramm mehr Phosphat in den See eingeleitet, aber die Fische hätten mehr Nährstoffe", sagt Leiner. Einer "Düngung" des Sees aber widersprechen die Umweltbehörden sehr entschieden. Das Stuttgarter Ministerium hatte schon mehrmals klargestellt, dass es nicht infrage komme, den See zu düngen, "damit die Fische wieder dicker werden." dpa

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