Demolierter Tesla aus dem Ries: Sixt erhebt Vorwürfe gegen Eigentümer
Der Streit um einen von Daimler-Testfahrern demolierten Tesla geht in die nächste Runde - schwere Vorwürfe und ein Unternehmer aus Oettingen, der stinksauer ist, inklusive.
Der Streit um ein offenbar von Daimler-Testfahrern demoliertes Elektroauto eines Unternehmers aus Oettingen spitzt sich zu. Der Autovermieter Sixt spricht von sittenwidrigen Forderungen des Mannes aus dem Ries. Dieser ist stinksauer.
Was war passiert? Wie berichtet, hat Manfred van Rinsum, der sich gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin im Nebenerwerb eine kleine Autovermietung mit vier Elektrofahrzeugen aufgebaut hatte, im Sommer einen rund 180.000 Euro teuren Tesla an die Firma Sixt vermietet. Sieben Wochen später kam das Auto demoliert zurück. Offenbar hatte Sixt das Auto an Testfahrer von Daimler weitervermietet, die das Elektroauto über Teststrecken jagten und in der Werkstatt auseinander und amateurhaft wieder zusammenbauten.
Demolierter Tesla: Softwaredaten und ein Strafzettel enttarnten Daimler
Das ergaben laut van Rinsum Auswertungen der im Tesla verbauten Software sowie ein Zettel im Handschuhfach des Autos, der auf Falschparken auf dem Testgelände von Daimler in Sindelfingen verweist. Ein Gutachter berechnete einen Sachschaden in Höhe von rund 18.500 Euro – eine Summe, die Sixt zeitnah auch überwies. Van Rinsum fordert allerdings mehr als 80.000 Euro, weil er wegen der Schäden an dem Fahrzeug unter anderem Einnahmeausfälle hatte.
Nachdem sich Sixt am Montag auf Nachfrage unserer Redaktion nicht zu dem Vorfall geäußert hatte, verschickte der Autovermieter am Mittwoch eine Pressemitteilung, in der von „fehlerhaften, irreführenden und rufschädigenden Behauptungen“ van Rinsums die Rede ist. So habe dieser „sittenwidrige Forderungen“ gestellt, als er in seiner Rechnung unter anderem 20.000 Euro für eine Vertraulichkeitsvereinbarung forderte.
Diskussion um demolierten Tesla: Sixt spricht von "Schweigegeld"
Ein solches „Schweigegeld“ sei völlig inakzeptabel, schreibt Sixt. Ebenso wie ein weiteres, am Dienstag eingegangenes Schreiben, in dem van Rinsum dem Autovermieter anbietet, für rund 185.000 Euro das beschädigte Auto abzukaufen.
Zudem sei „allen Beteiligten“ klar gewesen, dass das gemietete Auto zu Vergleichs- und Testzwecken“ eingesetzt werden würde. „Das ist eine glatte Lüge“, schimpfte Manfred van Rinsum am Donnerstag. Im Vertrag zwischen ihm und Sixt sei ausdrücklich festgehalten worden, dass Testfahrten untersagt seien. Die Zahlung einer Vertraulichkeitsvereinbarung sei aus seiner Sicht in der Branche durchaus üblich und daher nicht verwerflich. Weiter wolle er sich zu dem Vorgang vorerst aber nicht äußern. Er kündigte an, sich rechtlichen Beistand zu holen: „Anders habe ich als Privatmann gegen Konzerne wie Daimler und Sixt offenbar keine Chance.“
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