Der Fall El Masri
Der aus Neu-Ulm stammende Deutsch-Libanese Khaled el Masri wurde Ende 2003 an der mazedonisch-serbischen Grenze von US-Behörden festgenommen.
Im Januar 2004 verschleppte ihn der Geheimdienst CIA in ein Gefängnis nach Afghanistan, wo er gefoltert wurde. Im Mai 2004 wurde El Masri in Albanien wieder auf freien Fuß gesetzt.
El Masris Fall beschäftigte Gerichte in Deutschland, den USA und Mazedonien sowie einen Untersuchungsausschuss des Bundestages. Im Dezember 2012 sprach der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte El Masri ein Schmerzensgeld von 60 000 Euro zu.
Im Jahr 2007 hatte er Feuer in einem Großmarkt in Neu-Ulm gelegt, 2009 schlug er auf den Neu-Ulmer Oberbürgermeister ein. Dafür wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt. Im Kemptener Gefängnis schlug er dann 2010 einen Mitarbeiter dienstunfähig.
Ein psychiatrischer Gutachter hatte El Masri in einem Prozess für voll schuldfähig erklärt, obwohl er durch das Leid der Verschleppung und der Folter schwer traumatisiert worden sei. Doch El Masri sei weder wahnhaft noch psychisch krank.
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