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Bayern
29.09.2015

Der Klimawandel bedroht den Wald

Philipp Freiherr zu Guttenberg hat Wald in Bayern und in der Steiermark in Österreich. Der 42-Jährige ist Präsident der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzer – Die Waldeigentümer“.
Foto: Jördis Zähring/AGDW/dpa

Temperaturanstieg und Stürme stellen Waldeigentümer vor große Herausforderungen. Philipp zu Guttenberg sagt anlässlich der UN-Konferenz aber auch, was der Wald fürs Klima tut.

In Paris findet ab dem 30. November die 21. UN-Klimakonferenz statt. Philipp Freiherr zu Guttenberg, 42, vertritt die Interessen von zwei Millionen deutschen Waldeigentümern.

Herr zu Guttenberg, was bedeutet der Klimawandel für den Wald?

zu Guttenberg: Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für den Wald. Wir spüren das an den veränderten Standortbedingungen, die sich auf die Bewirtschaftung auswirken. Schädlinge vom Borkenkäfer bis zum Eichenprozessionsspinner spielen eine immer größere Rolle. In den vergangenen Jahren nehmen Stürme und Wetterextreme zu. Der Wald wird eines der ersten Opfer des Klimawandels sein. Auch deshalb, weil wir Produktionszeiträume haben von 100 Jahren und mehr, und sich ein Organismus nur bedingt an relativ schnelle Klimaveränderungen anpassen kann.

Brauchen wir einen Waldumbau, wie er zurzeit propagiert wird?

zu Guttenberg: Prinzipiell ja. Wir müssen zusehen, dass wir den Wald vitaler und stabiler machen. Das können wir unter anderem dadurch erreichen, indem wir das Risiko streuen. Das heißt, dass Waldeigentümer auf eine größere Baumartenpalette zurückgreifen können. Das mindert das Risiko, wenn einzelne Baumarten ausfallen. Wir können zum Beispiel nachweisen, dass Buche oder Eiche – gerade auch in diesem Jahr – erhebliche Probleme mit dem Temperaturanstieg und dem Trockenstress haben. Daher müssen wir auch andere Baumarten wie Douglasie, Roteiche oder Küstentanne einbringen. Das Ziel sind vitale Mischwälder. Bei der ganzen Diskussion über Waldumbau und andere Baumarten darf man aber nicht vergessen, dass die Gesellschaft zu 90 Prozent Nadelholz nachfragt. Deshalb brauchen wir auch künftig einen gesunden Anteil davon in den Wäldern, damit wir diesen ökologischen Rohstoff dem Markt weiterhin zur Verfügung stellen können.

Welche Bedeutung hat der Wald für den Klimaschutz?

zu Guttenberg: Wald und Holz sind der Schlüssel weltweit für den Klimaschutz. Nennen Sie mir eine Ressource, Baustoff oder Technologie, die die drei „S“, also Senke, Speicher, Substitution, in dieser einzigartigen Weise verbindet. Wälder nehmen das klimaschädliche CO2 aus der Atmosphäre auf und produzieren nebenbei Sauerstoff. Sie speichern den Kohlenstoff in langlebigen Holzprodukten. Der bedeutendste Faktor ist jedoch die Substitution, die allerdings nicht in dieser Brisanz diskutiert wird. Holz kann die meisten energieintensiven oder fossilen Bau- und Brennstoffe ersetzen. Auch für Produkte in der Chemieindustrie und der Pharmazeutik wird es gebraucht. Es kann Plastik und viele ölbasierte Stoffe ersetzen. Holz ist der intelligenteste Rohstoff, der uns zur Verfügung steht.

Vor allem in Bayern wird ein Thema kontrovers und teils verbissen diskutiert: Die Flächenstilllegung im Wald.

zu Guttenberg: Das ist in allen Bundesländern so. Ich halte diese Art von Naturschutzpolitik für längst überholt und verheerend. Sie ist vollkommen ideologisiert. Man ist uns bis heute einen fachlich fundierten Grund schuldig, warum eine pauschale Stilllegung ökologisch sinnvoll sein soll. Schaut man sich die ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen an, kann man nur dringend davon abraten und zurückgehen zu einem intelligenten, integrierten Naturschutz auf der gesamten Fläche. So werden wir aber in die Segregation getrieben und das Nachhaltigkeitsprinzip als weltweites Erfolgsmodell aufgekündigt: Wildnisgebiete auf der einen und Holzplantagen oder Fichtenfabriken auf der anderen Seite.

Was bedeutet das?

zu Guttenberg: Durch die künstliche Drosslung des Angebots ändert sich nichts an der Nachfrage. Wir müssen über den Tellerrand blicken und die weltweit stetig wachsende Nachfrage nach Holz bedienen. Wenn wir hier in Deutschland Waldflächen aus der Nutzung nehmen, erhöhen wir den Druck auf die Produktion in anderen Länder, die nachweislich nicht nachhaltig wirtschaften. Das nenne ich Handeln nach dem Sankt-Florian-Prinzip. Und das verurteile ich.

Und die wirtschaftlichen Folgen?

zu Guttenberg: Wenn wir fünf Prozent der Wälder stilllegen sollen, sprechen wir von einem Verlust von 40000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Warum wird das nicht diskutiert? In der Wertschöpfungskette bedeuten diese fünf Prozent einen jährlichen Verlust von über drei Milliarden Euro.

Den Waldbesitzern wird immer wieder vorgeworfen, sie betrieben aus Gewinnstreben Raubbau am Wald.

zu Guttenberg: Der Vorwurf ist mit Verlaub idiotisch und entbehrt jeglicher Grundlage. Das Prinzip der Nachhaltigkeit werden wir Waldbesitzer niemals verlassen, weil es langfristig unser wirtschaftliches Überlebensprinzip ist. Daran wird aber deutlich, dass man in Naturschutzkreisen versucht, die positiven Emotionen, die die Bevölkerung mit dem Wald verbindet, zu politisieren und zu polemisieren. Dagegen wehren wir uns vehement. Bayern beispielsweise hat weltweit den größten Holzvorrat pro Hektar noch vor Guadeloupe und vor Neuseeland. Von Raubbau also keine Spur! Das ist jedoch ein Zustand, der nicht optimal ist. Wir müssen den Vorrat langsam wieder senken, um die Wälder stabiler zu machen. Bäume brauchen Platz und Licht. Sonst sind sie dünn, lang und anfällig.

Philipp Freiherr zu Guttenberg hat Wald in Bayern und in der Steiermark in Österreich. Der 42-Jährige ist Präsident der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzer – Die Waldeigentümer“. Der Dachverband vertritt die Interessen der zwei Millionen privaten und kommunalen Waldbesitzer. Deutschland ist mit 11,4 Millionen Hektar zu einem Drittel bewaldet. In Bayern sind es 2,56 Millionen Hektar.

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