Der Kluftinger kommt ins Erste
Der Krimi "Milchgeld" wird der zweite Fernsehfilm mit dem Kommissar aus dem Allgäu.
Manchmal kommt das Zweite vor dem Ersten. So geschehen bei der Verfilmung des zweiten Kluftinger-Krimis „Erntedank“ für das Bayerische Fernsehen im Herbst 2008. In der Hauptrolle überzeugte damals Herbert Knaup. Jetzt wird aus „Milchgeld“, dem ersten von mittlerweile sechs Klufti-Büchern des Autoren-Duos Volker Klüpfel und Michael Kobr ebenfalls ein Fernsehfilm.
Das Besondere dabei: Aufgrund des großen Zuschauererfolges von „Erntedank“ in der Reihe der BR- „Heimatkrimis“ bekommt der beliebte Ermittler aus dem Allgäu eine bundesweite Bühne: „Kommissar Kluftinger. Milchgeld“, so der Arbeitstitel, wird an einem Donnerstag um 20.15 Uhr im Ersten gesendet, wie die zuständige BR-Redakteurin Stephanie Heckner im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Federführend sind das Bayerische Fernsehen und die ARD-Tochter Degeto. Ein Ausstrahlungstermin stehe noch nicht fest. Zumal die Dreharbeiten erst Ende September beginnen. Der Großraum Kempten und Memmingen werden den Schauplatz für „Milchgeld“ abgeben. Wie schon bei der gelungenen „Erntedank“-Verfilmung wird Rainer Kaufmann Regie führen. Das Drehbuch nach dem Klüpfel-/Kobr-Roman hat wieder das Duo Stefan Holtz und Florian Iwersen geschrieben.
Mit „Milchgeld“ trafen Volker Klüpfel, Kulturredakteur unserer Zeitung, und Michael Kobr, derzeit beurlaubter Realschullehrer, den Nerv eines Publikums, das nicht ständig von coolen Großstadtermittlern lesen wollte. Dieser Kluftinger aus Altusried (Kreis Oberallgäu) erlebt in „Milchgeld“, wie der Fall eines strangulierten Lebensmittelchemikers ihm nicht nur das Kässpatzenessen versaut, sondern ihn auch reinzieht in einen Sog finsterer Machenschaften.
Dass das Lokalkolorit stimmt, liegt an der Herkunft der Autoren: Klüpfel (Jahrgang 1971) wuchs in Altusried auf, Kobr (1973 geboren) ist gebürtiger Kemptener.
Herbert Knaup, der aus Sonthofen stammt, soll wieder den Klufti geben. Einen anderen mag man sich auch nicht mehr vorstellen, obwohl der hochgewachsene, schlanke Schauspieler sich vom Roman-Typus unterscheidet. Allerdings seien noch vertragliche Details zu klären. „Wir hoffen auch, viele wichtige Darsteller in Kluftingers Umfeld wieder einzubinden“, sagt BR-Redakteurin Heckner.
Die Fernsehkarriere Kluftingers wird wohl mit „Milchgeld“ nicht zu Ende sein. Im Augenblick wird eine Drehbuch-Version von „Seegrund“, dem dritten Roman, entwickelt.
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