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Naturschutz
26.04.2011

Der Lech wird zur Versuchsstrecke

Im Rahmen des Lech-Projekts geänderte Uferbefestigungen am Kraftwerk der Lechwerke bei Ellgau
Foto: Fred Schöllhorn

Am Kraftwerk Ellgau sollen sich Fische wieder wohlfühlen. In dem öden Fluss werden Steine und Reisigbündel versenkt, damit ein vielfältiger Unterwasserlebensraum entsteht.

Das Reisigbündel aus dem Auwald, etwa vier Meter lang und gut verzurrt mit einem Aluminiumseil, hängt am Ausleger eines Lastwagens und wird langsam in den Lech gesetzt. An der Unterseite des „Pakets“ ist ein etwa 700 Kilogramm schwerer Betonklotz befestigt. Das Gewicht soll dafür sorgen, dass das Holz im Flussbett liegen bleibt und nicht abdriftet in Richtung Flusskraftwerk Ellgau (Landkreis Augsburg). Verstärkt wird die Konstruktion mit großen Steinen, die nach und nach im Wasser versenkt werden.

Der etwa 65 Meter breite Lech in Ellgau wurde für ein Pilotprojekt ausgewählt. Auf einer Länge von 500 Metern pro Seite werden Uferbereiche ökologisch aufgewertet. Die Natur soll an den öden Böschungsplatten aus Beton ein Stück Boden zurückerobern dürfen. Oben auf der Dammkrone wird die Veränderung nicht groß zu beobachten sein. „Es bleibt ein technisches Bauwerk“, sagt Ralf Klocke, Leiter Wasserbau der Bayerischen Elektrizitätswerke (BEW). Unter Wasser allerdings ist das ökologische Angebot für Fische und andere Kleinlebewesen enorm.

Zunächst wurde eine ein Zentimeter starke und neun Meter lange Spezialmatte auf dem Lechdamm befestigt und sechs Meter über den Betonplatten im Wasser ausgerollt. Auf einer Strecke von insgesamt 1150 Metern wurden auf beiden Seiten rund 10000 Tonnen Steine ins Flussbett gelegt, große und kleine. Mit Kies und feinem Sand wurden Flachwasserzonen geschaffen. 600000 Euro gaben die BEW als Bewirtschafter der Staustufe für die ökologische Strukturverbesserung aus. Auch für die Wasserbauer ist es spannend, was beim ersten Hochwasser passiert. „Der Lech lässt sich von ein paar Steinen nicht aufhalten“, sagt Klocke.

Im September wurde mit den Arbeiten begonnen und schon jetzt sieht man mit der Unterwasserkamera, dass sich Algen und Kleinlebewesen angesiedelt haben. Auf dem Damm, der mit einer Kiesschutzschicht bedeckt und jetzt noch kahl ist, dürfen sich Pflanzen und Bäume wie Weiden ansiedeln. Klocke: „Wir brauchen nichts anzupflanzen, das macht die Natur von selbst.“ Der Bewuchs darf drei bis vier Meter hoch werden. Denn die Spezialmatte ist reißfest und bietet einen Wurzelschutz. Diese Auflage können sie nicht durchbohren. Im Uferbereich ist Schilf durchaus erwünscht. „Wir gehen neue Wege“, sagt Klocke. Der Hochwasserschutz werde dadurch keinesfalls beeinträchtigt. „Wenn man ins Wasser baut, darf dies kein Nachteil für den Hochwasserschutz sein.“ Klocke ist erfreut, dass das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth grünes Licht für die Versuchsstrecke gegeben hat.

Das Flusskraftwerk Ellgau ist das älteste am Lech. 1952 ging es in Betrieb. Im Stauraum wurden über die Jahre bis zu zwei Meter Sediment angeschwemmt. Es ist eine monotone Unterwasserlandschaft ohne Strukturen. Die Fische finden keinen Unterschlupf und sind wehrlose Opfer von Fraßtieren wie dem Kormoran. Das wird sich nun ändern. Barbe, Nase und Huchen sollen unter Reisig, Wurzelstöcken und Steinen Schutz und Laichplätze finden. Die Fischfauna wird profitieren, daran besteht kein Zweifel. Drei Jahre lang soll das Pilotprojekt als „ökologische Beweissicherung“ naturschutzfachlich und fischereibiologisch begleitet werden. Klocke bringt es auf den Punkt: „Wenn es den Fischen gut geht, ist das Gewässer in Ordnung.“

Sollte der Versuch klappen, so wie sich das Gerhard Haimerl, Leiter Wasserbau-Technik der BEW, vorstellt, wird er in Ellgau auf eine Länge von 1,3 Kilometern pro Seite ausgedehnt. Die Pilotstrecke am Lech könnte zudem Vorbild für andere Kraftwerke an Lech und Donau werden. Nach dem Motto: Wasserkraft erzeugen und Fischen einen Lebensraum bieten.

Experte: Die Durchgängigkeit muss der nächste Schritt sein

Oliver Born, Fischereifachberater des Bezirk Schwaben, sieht die BEW auf dem richtigen Weg. Erste Sondierungen hätten gezeigt, dass die neu gestalteten Uferbereiche von Fischen relativ schnell besiedelt und angenommen werden. Die Strukturverbesserungen im Gewässer seien lobenswert. „Aber der Weisheit letzter Schluss, um dem Lech zu helfen, ist es nicht“, sagt der Fischereibiologe. Als nächster Schritt müssten Ufer aufgeweitet und die Durchgängigkeit an den Kraftwerken wiederhergestellt werden, damit die Fische zur Donau und zurück wandern können.

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