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Interview
27.10.2017

„Der Papst braucht Unterstützung“

Christian Weisner will die katholische Kirche verändern.
Foto: dpa

Warum und wie Christian Weisner von „Wir sind Kirche“ Franziskus in seinem Reformkurs bestärken will

Herr Weisner, wie oft standen Sie kurz davor, aus der katholischen Kirche auszutreten?

Nie. Aber viele denken darüber nach oder haben den Schritt leider schon getan.

Sie kämpfen für das Frauenpriestertum oder die Abschaffung des Pflicht-Zölibats. Ein aussichtsloser Kampf?

Das glaube ich nicht. Kirchengeschichte ist dynamisch. Dass sich in den vergangenen 2000 Jahren nichts getan hätte, stimmt ja nicht. Den Zölibat zum Beispiel, den gab es mehr als 1000 Jahre lang nicht. Diakoninnen in der frühen Kirche dagegen sehr wohl.

Kritiker entgegnen Ihnen gerne: Werden Sie doch einfach evangelisch! Wäre das eine Option für Sie?

Nein. Ich bin in der Diaspora geboren, in Kiel. Da habe ich von Jugend auf Ökumene erlebt. Katholische und evangelische Kirche sind sich seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren schon nähergekommen. Sie haben vieles voneinander gelernt.

Das Argument lautet: In der evangelischen Kirche gibt es verheiratete Pfarrer, gibt es Pfarrerinnen.

Aber Pfarrerinnen gibt es in der evangelischen Kirche in Bayern auch erst seit 1975.

Kurz vor dem Reformationstag am 31. Oktober zweifelte der Kölner Kardinal Woelki an, dass spürbarer Fortschritt in der Ökumene möglich sei.

Das sind theologische Schlachten von gestern. Jetzt, wo sich Martin Luthers Thesenanschlag zum 500. Mal jährt, sollten wir alle besser das Positive herausstellen, das in den letzten Jahrzehnten erreicht wurde. Selbst Papst Franziskus spricht von einer „versöhnten Verschiedenheit“. Und an der Kirchenbasis erleben wir die auch schon.

Ist der Papst in Sachen Ökumene weiter als mancher Bischof?

Absolut. Es liegt jetzt an den deutschen Bischöfen, was sie aus seinen Vorstößen machen. Wollten sie konfessionsverbindende Ehepaare zur katholischen Kommunion zulassen, würde das in Rom sicher akzeptiert. Wenn aber ein Kardinal Woelki in die Speichen der Geschichte greift, ist das überaus schade so kurz vor dem Ende des Reformationsgedenkjahres.

Vertritt Woelki eine Mehrheitsmeinung unter den deutschen Bischöfen?

Nein, die einer Minderheit. Und von der dürfen sich die anderen Bischöfe nicht beeindrucken lassen. Aber es ist wie mit den rechtspopulistischen Gruppierungen im politischen Bereich: Auch in der katholischen Kirche gibt es eine laute Minderheit, die eine große Mehrheit vor sich hertreibt.

Am Freitag beginnt in Ulm die 40. Bundesversammlung von „Wir sind Kirche“. Was wurde seit den Anfängen der Bewegung 1995 erreicht?

Dass es uns überhaupt noch gibt, zeigt: Der Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils, der Wunsch nach Erneuerung, ist noch da. Wir versuchen, den damaligen Reformkurs am Leben zu erhalten. Wir sind ja nicht nur gegen bestimmte Dinge: Wir geben konkrete Impulse für Debatten, wir leisten konkrete Hilfe. Schon zehn Jahre bevor die Bischöfe so etwas einrichteten, hatten wir ein Nottelefon für Betroffene sexualisierter Gewalt durch Priester und Ordensleute.

Sie setzen auf Franziskus, der vielen als Reformpapst gilt. Er soll’s richten?

Kirche ist nicht nur der Papst. Papst Franziskus sagt selber, wie wichtig die Ortskirchen und gerade auch die Laien sind. Ich hätte nicht gedacht, dass Franziskus die negative öffentliche Wahrnehmung der katholischen Kirche in so kurzer Zeit derart ins Positive wenden könnte. Unter seinem Vorgänger Benedikt XVI. wirkte sie rigide, dogmatisch, rechthaberisch und ausgrenzend. Viele wandten sich deshalb von ihr ab. Mit Franziskus hat sich das Klima in der Kirche gewandelt. Er will Dinge voranbringen. Er will offene Diskussionen, gemeinsame Entscheidungen.

Und bekommt Gegenwind. Sie unterstützen die Unterschriftenaktion „Pro Pope Francis“. Braucht der Papst eine solche Unterstützung?

Leider ja. Weil Bischöfe noch zu sehr zögern und weil traditionalistische Kräfte auf die Bremse treten. Es ist nötig zu zeigen, dass Franziskus den richtigen Weg, den Weg des Konzils eingeschlagen hat. Die Aktion unterstützen hunderte bekannte Persönlichkeiten aus aller Welt, darunter emeritierte Bischöfe, der Benediktinerpater Anselm Grün oder der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse.

Interview: Daniel Wirsching

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