Der Schmiergeld-Fall bei Audi wird wohl mit 50.000 Euro beendet
Ein Ex-Einkäufer von Audi stand vor Gericht. Er hatte sich "Prämien", Vergnügungsreisen und Bordellbesuche bezahlen lassen.
Vor acht Jahren wurde Audi von einem Schmiergeld-Fall gebeutelt: Drei Mitarbeiter der Einkaufsabteilung wurden damals entlarvt und fristlos gefeuert.
Zwei von ihnen sind rechtskräftig verurteilt, darunter der mutmaßliche Haupttäter. Dieser Mann soll mindestens 630.000 Euro von Zulieferfirmen kassiert haben, die mit Audi ins Geschäft kommen wollten.
Der Mann wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt. Aufgeflogen ist alles, als er sich von seiner damaligen Lebensgefährtin trennte. Es kam zum Rosenkrieg. Die Frau ging zur Polizei und packte aus.
Gestern ging am Landgericht Ingolstadt das letzte Verfahren aus dem Schmiergeld-Komplex über die Bühne. Angeklagt war ein Mann, der sich laut Anklage von einer Zulieferfirma von 2002 bis 2008 monatlich 1000 Euro „Prämie“ aufs Privatkonto überweisen ließ.
Darüber hinaus hat er sich Vergnügungsreisen und mindestens zehn Bordellbesuche finanzieren lassen. Der Chef der Zulieferfirma zahlte brav, weil er um seine Aufträge fürchtete.
Der Angeklagte ist in erster Instanz zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Berufungsverfahren mit vielen Zeugen jetzt am Landgericht sollte eigentlich bis Mai dauern, doch gestern kam es überraschend zu einer Verständigung: Der Angeklagte muss 50.000 Euro zahlen, dann wird das Verfahren eingestellt.
Die Diskussion ist geschlossen.