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Forschung
24.04.2013

Detektivarbeit nach dem Fischsterben

Diplomingenieurin Sabine Harder sichtet eine sogenannte Schadensfallprobe. Die "schnelle Eingreiftruppe" des Landesamts für Umwelt bekommt im Jahr mehrere 100 Wasserproben auf den Tisch.
Foto: Ulrich Wagner

Die „schnelle Eingreiftruppe“ der Zentralen Analytik am Landesamt für Umwelt untersucht Wasserproben nach Gewässerverunreinigungen. Arzneimittelreste sind ein großes Thema.

Die Zentrale Analytik hat im 16 Millionen teuren Anbau des Landesamtes für Umwelt in Augsburg die Arbeit aufgenommen. Wir stellen sie vor.

Das hatten der Chemieingenieur Franz Kriegsmann und sein Kollege Werner Schmidt vom Landesamt für Umwelt (LfU) noch nie gehört. Dass Kastanien ein Fischsterben verursachen können. Es kann passieren, wie ein Fall im Unterallgäu gezeigt hat. Was war geschehen? In einer Allee waren Rosskastanien auf die Straße gefallen und von Autos zerquetscht worden. Mit dem einsetzenden Regen wurden natürliche Tenside freigesetzt, sodass sich bereits auf der Straße Schaum bildete. Über den Regenwasserkanal wurden die sogenannten Saponine in einen Bach gespült und lösten ein Fischsterben aus. In Wasserproben konnten Kriegsmann und seine Kollegen später tatsächlich das Saponingemisch aus der Rosskastanie nachweisen.

Die Bevölkerung schaut heute genauer hin

Die „schnelle Eingreiftruppe“ nennt Dr. Werner Reifenhäuser, Leiter der Zentralen Analytik, das Schadensfalllabor. Mehrere hundert Wasserproben bekommen die Mitarbeiter im Jahr auf den Tisch. Kamen sie früher nach Gewässerverunreinigungen meist direkt von den Wasserwirtschaftsämtern, werden sie heute oft von der Polizei genommen, die wiederum von aufmerksamen Bürgern über Fischsterben informiert wurde, sagt Kriegsmann. Die Bevölkerung schaut heute genauer hin. Es ist ein Zusammenspiel, sagt Kriegsmann. Die Tipps zu möglichen Ursachen kommen von den Behörden vor Ort. „Wir sind die Servicestelle.“

Das letzte große Fischsterben ereignete sich 2012 in der Alz bei Burgkirchen (Kreis Altötting). Ursache war ein Chemieunfall in einem Industriepark. Sechseinhalb Tonnen Fische waren verendet. Die Wasserwirtschaftsämter machen nach den Gewässerverunreinigungen die Voruntersuchung in ihren eigenen kleinen Laboren, die komplexe Analytik findet dann beim LfU statt. Rund 24 Stunden dauert es, bis die Proben im Zentrallabor in Augsburg eintreffen, sagt Reifenhäuser. Teile von sezierten Fischen – Kiemen, Haut und Leber – werden zusätzlich auf Schadstoffe untersucht.

Schadstoffe, Gülle und Abwasser verursachen die Hälfte aller Fischsterben

45 Prozent der Fischsterben Fischsterben im Jahr 2011 waren in Bayern auf den Eintrag von Schadstoffen, Einschwemmung von Gülle oder Einleitung von Abwasser in Bäche und Flüsse zurückzuführen. In 16 Prozent der Fälle waren Fischkrankheiten die Ursache. Und wie der Fall der Kastanien zeigt, sind es auch mal Alltagsdinge, die zu Fischsterben führen. „Manchmal sind wir nicht gleich auf der richtigen Spur“, sagt Kriegsmann. Es ist schon ein Stück Detektivarbeit, was er und seine Kollegen mithilfe hochmoderner Geräte im Labor betreiben.

Es gibt aber auch Verunreinigungen von Gewässern, die nicht auf einen Schadensfall zurückzuführen sind. Der Lebensmittelchemiker Dr. Manfred Sengl beschäftigt sich in seinem Labor mit Mikro-Verunreinigungen. Das können kleinste Mengen von Arzneimitteln sein, die über die Kläranlagen in Flüsse gelangen. Sie werden im menschlichen Körper nicht vollständig abgebaut und gelangen mit dem Abwasser in die Kläranlagen, die alle möglichen Stoffe wie Phosphor herausfiltern, die Wirkstoffe von Medikamenten aber nicht vollständig zurückhalten können. Am LfU läuft ein längerfristiges Umwelt-Monitoring, alle zwei Monate werden Proben an großen Kläranlagen wie in München und an sieben größeren Fließgewässern genommen. Sie werden routinemäßig auf 25 Wirkstoffe untersucht, die von Ärzten besonders häufig verschrieben werden.

Für Tiere sind Humanarzneimittel ein Problem

Inzwischen gibt es in der Europäischen Union Überlegungen, ob es für einzelne Wirkstoffe eine gesetzliche Regelung zum Schutz der Umwelt geben soll. In Deutschland werden im Jahr immerhin 30 000 Tonnen Humanarzneimittel verkauft, sagt Reifenhäuser. In der Zentralen Analytik können selbst geringste Konzentrationen im Wasser nachgewiesen werden.

Für Menschen sind die Mengen unbedenklich. Sie nehmen Schmerzmittel oft ihr ganzes Leben lang. „Doch für Tiere und andere Organismen im Wasser können sie ein Problem sein. Sie reagieren empfindlicher darauf.“ Doch im Vordergrund steht bislang der therapeutische Nutzen für den Menschen.

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