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Augsburg
17.06.2015

Die Feuerwehr muss immer häufiger Tiere retten

Das Eichhörnchen Erwin musste mit Olivenöl aus einem Gullydeckel befreit werden.
Foto: Polizei Großburgwedel, dpa

Katze auf dem Dach, Affe in der Stadt oder Eichhörnchen im Gullydeckel - die Feuerwehr muss immer häufiger Tiere retten. Dazu lassen sich manche Helfer speziell ausbilden.

Das Eichhörnchen im Gullydeckel wurde in ganz Deutschland bekannt. Erwin, wie Einsatzkräfte ihn später nannten, hatte sich im niedersächsischen Isernhagen durch ein Loch der Straßenabdeckung gezwängt und war stecken geblieben. Mithilfe von Olivenöl befreiten Feuerwehr und Polizei das hilflose Tier aus der Falle – nicht ohne vorher ein Foto zu machen. Das Bild des verzweifelten Eichhörnchens ging einmal durch die Bundesrepublik.

So süß wie Erwin sind nicht alle Tiere, die die Hilfe von Feuerwehrleuten in Anspruch nehmen. Und auch den Bekanntheitsgrad des kleinen Eichhörnchens erreichen nur wenige. Doch dass die Helfer in Uniform wegen tierischer Notfälle ausrücken, kommt immer öfter vor. „Die Menschen werden immer sensibler für leidende Tiere, selbst wenn es sich um Wildtiere handelt“, sagt Friedhelm Bechtel, Brandoberinspektor bei der Berufsfeuerwehr Augsburg.

Rund 600 Einsätze wegen Tieren haben seine Kollegen jedes Jahr im Augsburger Stadtgebiet – seit Anfang dieses Jahres waren es schon etwa 350. Um den richtigen Umgang vor allem mit Vierbeinern zu lernen, machen die Feuerwehrleute Praktika im Tierheim. Dort lernen sie, mit verängstigten oder zornigen Hunden und Katzen umzugehen. Und das ist auch nötig.

Wenn Tiere in Not sind, wird Feuerwehr gerufen

Denn die Feuerwehrleute sind gefragte Experten, wenn es um die Rettung von Tieren geht. Sie werden gerufen, wenn eine Entenfamilie sich auf eine viel befahrene Straße verlaufen hat. Mit Klatschen und Winken leiten die Feuerwehrleute die Tierchen dann um – und scheuchen sie zurück in ein Gewässer.

Sie leisten Rückführungshilfe, wenn sich ein Mops verirrt und aus Versehen in einen Linienbus einsteigt – ohne seinen Besitzer. „Wir haben das Tier wieder zu seinem Herrchen gebracht“, erzählt Friedhelm Bechtel. „Wir haben sehr viele Einsätze wegen Hunden, die sich verirrt haben oder ausgesetzt werden“, sagt der Brandoberinspektor.

Dass Katzen von Bäumen gerettet werden müssen, komme aber nur etwa ein halbes Dutzend Mal im Jahr vor. „Die fallen eher irgendwo runter oder klemmen sich in gekippten Fenstern ein“, sagt er. Auch dann rückt die Feuerwehr aus – fährt ihre Drehleiter hoch und befreit die teils verletzten Tiere aus ihrer misslichen Lage.

Selbst wegen Fischen wurden seine Kollegen schon einmal zum Einsatz gerufen. Ein Lastwagen hatte Hunderte der Tiere geladen, als die Maschine ausfiel. Weil das Wasser in dem Tank regelmäßig erneuert werden muss, um die Tiere am Leben zu erhalten, rückte die Feuerwehr mit ihren Schläuchen an und füllte den Tank neu auf.

Marder, die sich in Hecken verheddern, ein Reh, das im Fribbe-Freibad herumirrt, Gänse, die aus einer Umzäunung ausreißen, Pferde, die aus dem Gestüt weglaufen, Wildschweine und Füchse, die sich in der Stadt verirren – Bechtels Liste der Tierrettungen ist lang.

Mehr als 3.000 Feuerwehreinsätze jährlich bundesweit wegen Tieren

Bundesweit mehr als 36000 Mal rücken Feuerwehreinheiten jedes Jahr aus, um Tiere aus aussichtslosen Situationen zu bergen. Wer die Kosten dafür trägt, hängt von der Satzung der jeweiligen Kommune ab, erklärt Silvia Darmstädter vom Deutschen Feuerwehrverbund. Grundsätzlich fallen Tierrettungen in den Aufgabenbereich der Feuerwehr, sagt sie: „Die Feuerwehr ist dazu da, Gefahren von Mensch, Tier und Sachwerten abzuhalten.“

Nicht immer ist es gleich, wie vor ein paar Monaten in Fuldatal im hessischen Kreis Kassel, ein Affe, der eingefangen werden muss. Mit etwas Mühe und einer Banane gelang den Einsatzkräften, das entflohene Tier zu fassen und in einen Tierpark zu bringen. Doch auch in der Region berichten Einsatzkräfte von Erlebnissen, an die sie sich noch lange erinnern werden. Gleich drei Tiere befreite etwa die Kemptener Feuerwehr vor einem guten Jahr – ein „spektakulärer Einsatz“, erzählt Sprecher Christoph Sirch. Bei einem Spaziergang mit seinem Herrchen war der dreijährige Jack-Russel-Terrier „Schiwa“ an der Iller in ein Loch im Boden geschlüpft. Daraus konnte sich das Tier nicht mehr selbst befreien.

Nach einer Stunde verzweifelten Rufens wandte sich sein Herrchen an die Feuerwehr. Die rückte mit Schaufeln an und grub ein zweites Loch – jedoch ohne Erfolg. Deshalb wurde eine Spezialfirma zur Kanalreinigung hinzugezogen, die mit einer speziellen Kamera die Lage des Hundes genau feststellen konnte. So gelang es, das Tier zu befreien. Doch zum Erstaunen der menschlichen Anwesenden kam nicht nur Schiwa aus dem Bau gekrochen, sondern auch ein Fuchs und ein Biber, die sich offensichtlich in der Höhle aufgehalten hatten. Während der Hund zu seinem Herrchen zurückkehrte, verkrochen sich die anderen beiden Vierbeiner schleunigst im Unterholz.

Auch Schwäne und Enten halten die 440 aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Kempten gelegentlich auf Trab, erzählt Sprecher Sirch. Besonders im Winter riefen wegen der Wasservögel immer wieder besorgte Bürger an, sagt er. Und: „Auch wenn es manchmal so aussieht: Schwäne frieren normalerweise nicht auf dem Eis von Seen fest. Die sind nur erschöpft, weil es kalt ist, und bewegen sich deshalb nicht.“ Dennoch rückt die Feuerwehr aus, wenn es einen Hilferuf wegen eines solch vermeintlichen Notfalls gibt. Oft komme das in Kempten aber nicht vor, sagt Sirch: Er schätzt, dass jährlich etwa 20 tierische Einsätze zu bewältigen sind.

"Menschen wissen selbst nicht mehr, wie sie mit Tieren umgehen sollen"

Rund 15 Mal in diesem Jahr ist die Freiwillige Feuerwehr Neu-Ulm wegen Tieren in Not ausgerückt. Die Feuerwehrleute haben Entenküken von Dächern und hohen Terrassen geholt, mithilfe der Drehleiter eine Katze aus einem gekippten Fenster befreit und einen verletzten Bussard ins Tierheim gebracht. Auch eine Taube musste aus einem Industriegebäude befreit werden – die Einsatzkräfte öffneten einfach alle Türen und Fenster und trieben das verirrte Tier zurück ins Freie.

„Die Menschen sind aufmerksamer geworden, sie wissen selbst nicht mehr, wie sie mit Tieren umgehen sollen – aber sie wollen, dass geholfen wird“, bestätigt auch der Neu-Ulmer Feuerwehr-Sprecher Michael Haitchi. Die Kosten für solche Einsätze trägt in der Regel die Kommune – außer, jemand hat grob fahrlässig gehandelt. „Wenn jemand zum Beispiel seinen Hund bei großer Hitze im Auto lässt und wir das Tier befreien müssen, kann es schon sein, dass der Besitzer dann zur Kasse gebeten wird“, erklärt Haitchi.

Oft kann den Tieren bei solchen Einsätzen geholfen werden. Dennoch gibt es immer wieder auch Aktionen ohne Happy End. Erwin, das Eichhörnchen im Gullydeckel, hat das Abenteuer am Ende nicht überlebt. Nur Stunden nach seiner Rettung starb das Tierchen – vermutlich an einem Schock, wie die Helfer annehmen. Das Foto mit seinem Gesicht aber wird erhalten bleiben.

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