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Augsburg
21.11.2014

Die Puppenkiste verzaubert lebenslang

Auf seinem Motorrad, einer meisterhaften Bastlerleistung der Augsburger Puppenkiste, knattert Kater Mikesch seit 50 Jahren durch Holleschitz.
Foto: Ulrich Wagner

Seit 50 Jahren knattert der sprechende Kater Mikesch durch Holleschitz. An die Marionettenfilme können sich die Zuschauer noch nach Jahrzehnten erinnern.

Es war wie eine Bescherung schon vor Weihnachten: Wenn sich wie ein Sesam-öffne-dich die beiden Deckel der Augsburger Puppenkiste aufklappten, waren vor deutschen Fernsehern die Kinder in den 60er und 70er Jahren verzaubert. Dann war der große Auftritt für Jim Knopf und Lukas den Lokomotivführer, für Löwe, für Urmel. Einer der Lieblingshelden hieß Kater Mikesch, der vor 50 Jahren am 22. November 1964 erstmals auf Sendung ging – in Schwarzweiß.

Der sprechende Kater Mikesch zieht in die weite Welt

Das Kindersonntagnachmittagsprogramm des Hessischen Rundfunks war konkurrenzlos, es gab außer dem Ersten damals keinen anderen Sender. Aber es lag auch an dem schwäbisch-bayerischen Humor der Filmgeschichten der Puppenkiste, dass sie für Generationen unvergesslich wurden. Manfred Jenning, der Dramaturg der Marionettenbühne, schrieb jeder Figur eine charakteristische Ausdrucksweise auf den Leib, mustergültig für die Tiere in „Urmel aus dem Eis“. Jedes hat seinen Sprachfehler, sei es der nuschelnde Waran, der quäkende Pinguin oder der „traurögö“ Seeelefant. Genauso passierte es mit Mikesch, gesprochen von Max Bößl – der Stimme, die später auch das Urmel, den Ziegenbock Bobesch und das Schwein Paschik aus Holleschitz vertonte.

Die Geschichte der Drei ist simpel: Mikesch, ein Kater, der sprechen kann, wirft versehentlich den Rahmtopf der Großmutter herunter und zieht in die Welt, um Geld für einen neuen zu besorgen. Dabei trifft er auf andere Tiere. Das Stück besticht durch die Figuren. Um zu bezaubern, muss Kater Mikesch nur mit dem Schwanz wedeln oder sich auf sein knatterndes Motorrad schwingen, eine meisterhaft detailverliebte Bastlerleistung der Marionettenspieler.

Einfache Kulisse als großer Vorzug der Puppenkiste

Die Augsburger Puppenkiste war berühmt für ihre Special Effects, die damals allerdings nicht so hießen. Das Wasser aus durchsichtiger Plastikfolie wurde besonders bewundert – kein Vergleich mit den computererzeugten Kunstwelten aus „Star Wars“, „Hobbit“ oder „Ice Age“. Oft sah man noch, aus welchem Material die Kulissen gemacht waren, aus Karton, Watte, Pappmasche. Das animierte zum Nachbasteln.

Die Einfachheit der Mittel hält Theaterleiter Klaus Marschall für den großen Vorzug der Puppenkiste. „Ihre Erzählweise fördert die Kreativität der Kinder – und ihre Konzentrationsfähigkeit“, sagt er. Nicht allein, weil sie nachvollziehen können, wie es gemacht wird, sondern auch, weil sie das unvollständige Bild der einzelnen Szenen beim Zuschauen im eigenen „Kopfkino“ ergänzen. Mitkommen lässt sie ein gemächliches Erzähltempo, den Möglichkeiten der Figuren an Fäden angemessen. Für Marschall trägt solche Kinderunterhaltung direkt zur Persönlichkeitsbildung bei.

Einst junge Zuschauer erinnern sich noch nach Jahrzehnten

Vielleicht liegt es daran, dass sich die einst jungen Zuschauer nach Jahrzehnten noch erinnern. Der Schriftsteller Burkhard Spinnen zum Beispiel, geboren 1956, hatte zu Ostern 1965 bei der „Mikesch“-Wiederholung die letzte Folge wegen seiner Erstkommunion verpasst. Er musste zur Sendezeit noch einmal in die Kirche zur Andacht. Deshalb bat er seinen Vater, die Folge für ihn zu verfolgen und ihm anschließend Bericht zu erstatten. Es ging um eine Frage von größter Wichtigkeit: Würde der Kater erhobenen Hauptes in sein Heimatdorf Holleschitz zurückkehren können? „Leider wusste mein Vater nicht mehr zu sagen, als dass alles gut ausgegangen sei“, erzählt Spinnen. Wie genau Mikesch das Geld für den neuen Rahmtopf zusammenbekommen hatte – daran konnte sich der Vater nicht mehr erinnern. Spinnen wurde von einem Gefühl der Verzweiflung erfasst…

Klaus Marschall kann ziemlich sicher den Geburtsjahrgang der Besucher seines Museums „Die Kiste“ bestimmen – je nachdem, vor welcher Fernsehproduktion sie länger verweilen. „Mit acht, neun Jahren prägt sich das Erlebnis einer Serie der Puppenkiste am stärksten ein“, weiß Marschall.

Josef Göhlen, 83, damals Leiter der Redaktion Kinder und Jugend beim Hessischen Rundfunk, hat den Mikesch zusammen mit der Puppenkiste aus der Taufe gehoben. „Der große Erfolg liegt an der Figur und an Manfred Jenning“, sagt er. „Sein Humor ist sehr leise, auch ironisch. Aber diese Ironie hat niemandem wehgetan, im Gegenteil.“ Diese Liebenswürdigkeit sei leider selten geworden im Fernsehen, bedauert Marschall. Im Kabarett der Puppenkiste ist sie nun wieder gelungen: Ein Mammut ist darin pfiffiger als der Steinzeitmensch. (mit dpa)

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