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Landkreis Augsburg
10.11.2013

Die unglücklichen Jahre eines Stadtbergers im Priesterseminar

Daniel Bühling aus Stadtbergen wollte katholischer Priester werden. Heute spricht er vom "Fehler meines Lebens". (Symbolbild)
2 Bilder
Daniel Bühling aus Stadtbergen wollte katholischer Priester werden. Heute spricht er vom "Fehler meines Lebens". (Symbolbild)
Foto: Thomas Frey (dpa)

Daniel Bühling aus Stadtbergen wollte Pfarrer werden. Doch er empfindet das Priester-Leben als heuchlerisch.

Es ist nicht der Beruf an sich, den Daniel Bühling als den „Fehler meines Lebens“ bezeichnet. Tatsächlich wollte der heute 35-Jährige katholischer Priester werden, seit er 19 war. Und als Seelsorger ist er jetzt auch tätig – aber nicht auf den üblichen Wegen.

Es begann mit einer Sinnkrise

Die Jahre, die zwischen Daniel Bühling als fast noch Jugendlichem und dem Mann von heute liegen, bezeichnet der Stadtberger als den Fehler seines Lebens. Gestern Abend hat er in der SWR-Talkshow „Nachtcafé“ darüber berichtet – nachdem er sich seine Erfahrungen im Buch „Das elfte Gebot: Du sollst nicht darüber sprechen“ von der Seele geschrieben hatte.

Seine Geschichte beginnt mit einer Sinnkrise. Daniel Bühling stammt aus dem Kammeltal (Landkreis Günzburg), wächst dort im Schatten des Klosters Wettenhausen, aber dennoch „ganz normal“ auf, wie er es sagt. Nach dem Hauptschulabschluss lernt er Einzelhandelskaufmann – und wird nach zwei Jahren berufsunfähig. In dieser Krise findet er im Gottesdienst Ruhe und Muße zum Nachdenken. Er findet über die Jugendarbeit in die Kirchenfamilie und fühlt sich zum Pfarrer berufen. „Ich dachte, dort ziehen alle an einem Strang“, erzählt er.

Ein Jahr vor dem Abschluss schmeißt er zum ersten Mal hin

Der Eintritt in ein Priesterseminar in München ist für ihn ein Schock. Zum einen erfährt er die Kirche als gespalten in einen konservativen und einen liberalen Teil. Zum anderen trifft er im Seminar auf viele Homosexuelle – und erlebt den Umgang der katholischen Kirche mit ihnen. Frei dürften sie sich nicht zu ihrer Sexualität bekennen, so der Eindruck von Bühling, der selbst homosexuell ist. Ihm wird schnell klar, dass er in der Welt ein Leben mit einer Lüge und auch in Einsamkeit führen müsste.

Ein Jahr vor dem Abschluss schmeißt Daniel Bühling deshalb zum ersten Mal hin. Stattdessen versucht er es mit einer Ausbildung zum Gemeindereferenten in einem Seminarhaus, in dem Männer und Frauen gemeinsam wohnen. Hier erscheint ihm das Leben wieder normal, mit bodenständigen Sorgen und nicht nur dominiert von „alten Männern“, wie er sagt. Er findet wieder zu sich – und zurück zu seinem alten Wunsch, Priester zu werden.

Nach drei Monaten völlig ausgebrannt

Doch auch im nächsten Seminar empfindet er einen Unterschied zwischen dem, was von der Kanzel gepredigt wird, und dem Leben hinter den Mauern. „Teilweise wird Wasser gepredigt und die Geistlichen selbst leben wie die Maden im Speck“, sagt er.

Diesmal beißt sich Daniel Bühling durch. Er beginnt seine Priesterlaufbahn mit dem pastoralen Jahr in Dillingen. Doch nach drei Monaten ist er völlig ausgebrannt. „Mir wurde klar, dass ich als Priester ein Leben in Einsamkeit führen müsste“, sagt er. So, wie Kirche heute sei, könnten Pfarrer gar nicht die Sorgen ihrer Gemeinde wirklich verstehen, glaubt er. Weil sie diese nämlich gar nicht selbst hätten. Sorge um den Arbeitsplatz, Streit in der Partnerschaft, Probleme mit der Kindererziehung oder Altersarmut. Endgültig hört Daniel Bühling nach acht Jahren auf, für die katholische Kirche zu arbeiten.

Den ersten Job fand er beim Arbeitsamt

Frei, aber ohne Job, macht er zwei Dinge: Er meldet sich arbeitslos und geht auf Partnersuche. Beides klappt. Es ist das Arbeitsamt selbst, das Bühling vom Fleck weg engagiert. Und auch privat findet Daniel Bühling den Mann fürs Leben; seit 2011 sind die beiden auch beim Standesamt als Paar registriert.

Das ist auch der Zeitpunkt, an dem Bühling aus der katholischen Kirche austritt. Heute ist er als freier Theologe tätig. Viele Leute, sagt er, suchten seinen Beistand rund um eine unabhängige Hochzeit, bei Beerdigungen oder in der Trauerbegleitung. Darunter seien besonders viele gleichgeschlechtliche oder auch wiederverheiratete Geschiedene. „Glauben kann man auch ohne Institution“, ist er heute überzeugt.

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