Beziehungsdrama auf A3: Frau wurde laut Obduktion vorher erstochen
Auf einer Autobahnbrücke der A3 hat sich wohl ein Beziehungsdrama abgespielt. Eine Frau lag erstochen im Auto, ein Mann stürzte sich vor den Augen von Helfern in den Tod.
Eine Beziehungstat mit zwei Toten hat sich Sonntagmorgen auf der A 3 im Bereich des Haseltalbrücke ereignet und für eine Vollsperrung zwischen Rohrbrunn (Lkr. Main-Spessart) und Marktheidenfeld in Fahrtrichtung Frankfurt gesorgt.
Laut Polizeiangaben entdeckten mehrere Zeugen gegen 7 Uhr auf der Autobahn ein vermeintliches Unfallfahrzeug. Als die Ersthelfer sich dem Wagen näherten, soll der Fahrer ausgestiegen sein. Es soll einen kurzen Wortwechsel mit den Helfern gegeben haben. Dann soll der 31-jährige Mann quer über die Fahrbahn zum Brückenrand gelaufen sein und sich in den Tod gestürzt haben. Das bestätigt Polizeisprecher Philipp Hümmer.
Die Frau wurde erstochen
In dem schwarzen 1er BMW wurde eine weibliche Leiche gefunden. Die Frau ist „offensichtlich durch äußere Gewalteinwirkung zu Tode gekommen“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Würzburg. Die Obduktion bestätigte die Vermutung der Ermittler: Die 26-jährige Frau wurde erstochen.
Die Spuren von Ort lassen darauf schließen, dass das Auto mit Aschaffenburger Kennzeichen zunächst rechts an die Fahrbahnbegrenzung prallte. Dann wurde es mit großer Wucht zurück geschleudert, stieß links gegen die Mittelleitplanke und kam gegen die Fahrtrichtung zum Stehen.
Die beiden waren nicht verheiratet
Das Paar aus dem Landkreis Aschaffenburg war der Polizei bereits vor dem tödlichen Beziehungsdrama bekannt. Vor wenigen Wochen musste die Polizei zu einem Einsatz ausrücken, um die 26-Jährige vor ihrem gewalttätigen Ex-Partner zu schützen. Der Mann hatte seitdem ein Kontaktverbot zu der Frau, das er mindestens einmal gebrochen haben soll. Sie hatte daraufhin beim Amtsgericht Aschaffenburg per einstweiliger Verfügung ein Kontaktverbot gegen den 31-Jährigen beantragt. Dieses sei aber "mangels Antragsvoraussetzungen" abgewiesen worden.
Die beiden haben keine gemeinsamen Kinder. Die Rechtsmediziner fanden der Polizei zufolge keine Spuren von Drogen oder Alkohol im Blut der Frau.
Um das Unfallgeschehen besser analysieren zu können, rekonstruiert zudem ein Gutachter die letzten 300 bis 400 Meter der Fahrt. Dieses Unfallgutachten werde noch einige Wochen in Anspruch nehmen. Dadurch kann beispielsweise auch geklärt werden, ob der 31-Jährige vor dem Unfall bereits absichtlich gegen die Leitplanke gefahren war. Der Mann soll am Dienstag obduziert werden.
Die A 3 war für mehrere Stunden vollgesperrt. Der Verkehr wurde weiträumig über die Anschlussstelle Marktheidenfeld umgeleitet. mit dpa
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