Drama nach Familienstreit endet mit Unfall auf A8
Fünf Verletzte, eine Bestohlene, 34.500 Euro Schaden: Aus einem Familienstreit ist am Dienstag offenbar ein Drama geworden. Es endete auf der A8.
Ein 23-Jähriger hat mehrere Menschen verletzt, ein Auto gestohlen und dann einen Unfall auf der A8 bei Olching verursacht. Das meldet die Polizei Heilbronn zusammen mit der Staatsanwaltschaft Mosbach.
Am Dienstagmorgen wurden in Mosbach Rettungsdienst und Polizei alarmiert: Zwei Menschen waren in der elterlichen Wohnung des 23-Jährigen verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen soll der junge Mann nach einem Familienstreit seine 48-jährige Mutter gestoßen haben, so dass sich diese am Kopf verletzte. Seiner Schwester fügte er mit einem Küchenmesser eine Stichverletzung an der Hand zu. Mutter und Schwester mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Als er keine Zigarette bekam, schlug er zu
Der 23-Jährige flüchtete dann zu Fuß in die Mosbacher Innenstadt. Die Polizei berichtet, er habe dort einen 40-Jährigen um eine Zigarette gebeten. Als er keine bekam, schlug er dem Mann ins Gesicht.
Doch damit war es noch nicht vorbei: Im Anschluss stieg der junge Mann in einen Renault Scenic. Dort steckte der Schlüssel steckte. Die Besitzerin des Wagens entlud gerade ihr Auto. Als sie versuchte den Diebstahl zu verhindern, drohte ihr der Mann nach Polizei-Angaben mit erhobener Faust und sagte "Bleib weg". Die Frau musste zusehen, wie ihr Auto davonfuhr.
Gestohlenes Auto rammt VW
Gegen 10.20 Uhr setzte sich das Drama dann fort. Auf der A8 in Richtung München verursachte der junge Mann nahe Olching einen Unfall. Er verlor die Kontrolle über das Auto, prallte gegen eine Betonleitwand und schleuderte gegen das Heck eines VW Golf. Dann krachte er mit dem gestohlenen Renault gegen die Leitplanken.
Der 23-Jährige wurde schwer verletzt und mit dem Krankenwagen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Laut Polizei stand der Mosbacher vermutlich unter Alkoholeinfluss. Zudem war er zu schnell unterwegs und hatte auch keinen gültigen Führerschein. Die Polizei schließt nicht aus, dass er den Unfall absichtlich verursacht hat.
Polizei setzt Haftbefehl wieder in Kraft
Der 44-jährige Fahrer des VW wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Da jedoch die Besitzerin des gestohlenen Renault angegeben hatte, in dem Wagen hätten noch weitere Mitfahrer gesessen, kam ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Als sich herausstellte, dass außer dem 23-Jährigen niemand im Renault gewesen war, wurde die Suche abgebrochen.
An beiden Autos entstand ein Totalschaden. Der Sachschaden wird auf etwa 34.500 Euro geschätzt. Da der junge Mann noch nicht transportiert werden kann, wird er aktuell im Krankenhaus von Beamten bewacht. Danach soll er in ein Justizvollzugskrankenhaus eingeliefert werden - ein Haftbefehl, der gegen Meldeauflage außer Kraft gesetzt worden war, gilt nun wieder. (mol)
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