Ehemaliger Neonazi berichtet von Anwerbeversuch als NSU-Helfer
Ein ehemaliges Mitglied der Neonazi-Szene aus Chemnitz hat im NSU-Prozess geschildert, wie ihn Unterstützer der mutmaßlichen Terroristen als Helfer anwerben wollten.
Im Sommer oder Herbst 2000 habe einer der Szene-Anführer sich spät mit ihm in der Innenstadt von Chemnitz getroffen. Vor dem Oberlandesgericht München sagte der Zeuge, dass bei ihm seien zwei Männer gewesen seien, deren Köpfe unter Kapuzen verborgen gewesen seien.
Bei dem Gespräch habe der Szene-Anführer ihn gefragt, ob er für ein paar Tage Untermieter aufnehmen könne. Weil er noch bei seinen Eltern wohnte, habe er verneint, berichtet der Zeuge. Einen zweiten Versuch habe es ein paar Monate später gegeben.
NSU soll zehn Menschen ermordet haben
Der NSU soll zehn Menschen ermordet haben. Der erste Mord wurde im September 2000 begangen.
Außerdem sagte der Zeuge im NSU-Prozess, er habe eines Tages Mahnbriefe von Inkasso-Unternehmen und einer Hausverwaltung bekommen. Laut seiner Aussage hätten Unbekannte auf seinen Namen eine Wohnung gemietet und sich Waren schicken lassen. Darunter war auch ein Nachtsichtgerät. Er habe festgestellt, dass ihm sein Portemonnaie samt Personalausweis abhandengekommen sei. dpa
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