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Agrar
22.03.2017

Ein Bauer striegelt seinen Acker

„Mir würde es grauen, wenn ich wieder mit der Spritze rausfahren müsste“, sagt Alfred Hausmann. Doch das kommt auch nicht mehr infrage. Der Landwirt hat seine Feldspritze verkauft. Jetzt bekämpft er das Unkraut mit einem Striegel.
Foto: Marcus Merk

Alfred Hausmann hat seinen Hof 30 Jahre konventionell betrieben. Bis er feststellte, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Jetzt hat er auf Bio umgestellt – und sucht nach neuen Nischen

Alfred Hausmann lenkt den Traktor auf den Acker. Das Gespann dahinter klappt sich auf, erst eine Seite, dann die andere, auf insgesamt 15 Meter Breite. Die Zinken tauchen ein paar Zentimeter in den Boden ein, kratzen über die Erde, als der Traktor sich in Bewegung setzt. Es klingt, als würde man mit einem Rechen über die Erde fahren. Der Striegel lockert zuerst den Boden auf, dann reißt er die Unkräuter heraus oder deckt sie einfach zu, erklärt der Landwirt. Und er sagt, dass sich schon mit einem Durchgang rund ein Drittel des Unkrauts ausschalten lasse.

Früher hat Hausmann das Unkraut mit der Spritze bekämpft. Doch die hat der Landwirt aus Ehingen im Kreis Augsburg verkauft. Er braucht sie nicht mehr. Seit der 52-Jährige seinen Ackerbaubetrieb von konventionell auf ökologisch umgestellt hat, darf er kein Pflanzenschutzmittel mehr auf den Feldern ausbringen – und auch keinen mineralischen Dünger mehr.

Hausmann hat sich den Schritt gut überlegt. Schließlich hat der Landwirt 30 Jahre lang konventionell gewirtschaftet, hat früher einmal Rinder gehalten, sich dann auf Ackerbau spezialisiert, hat zuletzt unter anderem Weizen, Dinkel, Ackerbohnen, Mais und Kleegras angebaut, auf insgesamt 110 Hektar Fläche. Früher, sagt Hausmann, hat er mehrmals seine Felder gespritzt und mehrmals mineralischen Dünger ausgebracht. Hausmann steht auf seinem Acker, auf dem er Emmer, ein Urgetreide, gesät hat, und sagt: „Mir würde es grauen, wenn ich wieder mit der Spritze rausfahren müsste.“

Und mit diesem Gedanken dürfte Hausmann nicht allein sein. Zuletzt haben in Schwaben 205 landwirtschaftliche Betriebe auf Öko-Produktion umgestellt. Das ist ein Plus von 13 Prozent – und damit nur etwas weniger als im Bio-Boom-Jahr 2016. Im Freistaat gibt es mittlerweile 8400 Ökobauern. Das entspricht rund acht Prozent aller Bauernhöfe. In Schwaben liegt der Anteil bei zehn Prozent. Besonders viele sind es im Oberallgäu, im Ostallgäu und im Kreis Lindau. Dort wirtschaftet jeweils ein Fünftel nach ökologischen Kriterien.

Im Gegensatz zum Vorjahr waren es weniger Milchbetriebe, die umgestellt haben, sagt Franz Högg vom Fachzentrum für Öko-Landbau in Kaufbeuren. Das dürfte zum einen daran liegen, dass der Preisunterschied zwischen Bio-Milch und der konventionellen Variante nicht mehr so groß ist, wie es während der jüngsten Krise der Fall war. Zum anderen scheint der Markt für Bio-Milch ausgereizt. „Wir sind jetzt so weit, dass etliche Molkereien keine Umsteller mehr aufnehmen“, sagt der schwäbische Bauernpräsident Alfred Enderle. „Und das ist auch richtig so.“ Denn wenn zu viel Bio-Milch auf dem Markt ist, drückt auch das den Preis.

Stattdessen haben deutlich mehr Ackerbauern auf Bio umgesattelt – wie Alfred Hausmann. Das ist nur logisch, erklärt Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU). Denn wenn mehr Milchviehbetriebe ökologisch wirtschaften, steigt zwangsläufig auch die Nachfrage nach Öko-Futter. Und weil das nicht jeder Betrieb selbst produzieren kann, sind die Ackerbauern gefragt.

Alfred Hausmann ist überzeugt, dass noch viel mehr seiner Kollegen umsatteln müssten. Er jedenfalls hat für sich erkannt, dass es so nicht weitergehen kann, dass er nicht mehr so arbeiten kann, wie er es noch vor einigen Jahren gemacht hat. Weil die Preise für Getreide immer weiter gefallen sind, bedingt durch die Abhängigkeit vom Weltmarkt; weil er immer mehr Spritzmittel und Dünger auf seinen Feldern ausbringen muss – zu viel, um einen vernünftigen Ertrag zu erzielen; weil die Kosten immer weiter steigen und die Auflagen immer höher werden. Hausmann sagt: „Man kann nicht immer wachsen und noch billiger produzieren – und dann bleibt immer weniger übrig.“

Während andere Bauern nun, im Frühjahr, ihre Felder mineralisch düngen, muss Hausmann abwarten, wie sich sein Getreide entwickelt. Und er muss davon ausgehen, dass er deutlich weniger erntet als vorher. Dafür bekommt er staatliche Förderung. Sein Aufwand ist geringer. Und der Getreidepreis deutlich höher. Den Emmer, den Hausmann striegelt, liefert er an eine Mühle. Das Urgetreide wird zu Nudeln und Brot verarbeitet. Und ein Müsli-Produzent hat auch bereits Interesse signalisiert. Das hochwertige Getreide ist gefragt. Außerdem kann sich Hausmann vorstellen, Zuckerrüben anzubauen. Bio-Zucker – auch das könnte eine Nische sein, ist der Landwirt überzeugt.

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