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Porträt
08.12.2017

Ein Mann ohne Stimme, aber mit festem Ziel

Vom Krebs gezeichnet ist ein Meitinger von zu Hause aus in Etappen nach Santiago de Compostela gepilgert

Kaum jemand versteht ein Wort, wenn Werner Leichtle spricht. Essen kann er seit vielen Jahren nicht mehr durch den Mund aufnehmen. Werner Leichtle hat Zungenkrebs. Er war 39 Jahre alt, als die Ärzte ihm sagten, er habe mit einer zehnprozentigen Chance noch 24 Monate zu leben.

Das ist jetzt über 30 Jahre her. Inzwischen ist der frühere Hausarzt aus dem Landkreis Augsburg in Etappen 2600 Kilometer bis nach Santiago de Compostela gewandert. Doch „Einfach mal weg“ wie bei Hape Kerkeling war das nicht – im Gegenteil. Nicht selten warf die schwere Erkrankung den heute 71-Jährigen zurück. Immer wieder musste er seine Pläne abbrechen oder ändern. Aber aufgeben, das kam niemals für ihn infrage. Jetzt hat er ein Buch darüber geschrieben, was er von 2004 bis 2011 auf dem Weg erlebte.

Dabei wollte der ehemalige Hausarzt, nachdem er die strapaziösen Operationen überstanden hatte, wieder in seiner Meitinger Praxis arbeiten. Doch es ging nicht. Die Patienten verstanden ihn nicht.

Früher, da war der 1,87 Meter große, schlanke sportliche Mann Gast auf vielen Veranstaltungen, spielte Tennis, genoss das Leben. Seit der Erkrankung kann er nur noch Flüssignahrung zu sich nehmen und magerte ab. „Dass ich auf normalem Weg nicht essen und trinken kann, das kann ich hinnehmen und versuche, das Beste daraus zu machen. Aber, dass ich mich nicht verständigen kann, weil sich die Stimme nach den Operationen so stark verändert hatte, ist nur sehr schwer zu verkraften.“ Ohne die Arztpraxis wurde dem Familienvater schnell langweilig. Weder malen noch angeln halfen – da stieß er eines Tages auf ein Schild zum Jakobsweg. Der Weg wurde zum Ziel. Doch zuerst in kleinen Etappen, Leichtles Körper war stark geschwächt. Mit Anfang 50 begann er zu trainieren. Dann plante er jede Etappe bis ins Detail. Buchte Züge, Flüge und Unterkünfte und schickte seine Flüssignahrung stets voraus. Berechnete penibel die notwendigen Kalorieneinheiten je nach Streckenverlauf. Hatte immer Medikamente dabei, um sich zur Not selbst zu kurieren, irgendwo zwischen Deutschland und Spanien. Einmal, gerade in Toulouse angekommen, stürzte er über eine Bordsteinkante, erkrankte an einer fiebrigen Bronchitis, lag schweißgebadet im Hotelbett. Die Tour aufgeben? Niemals. Höchstens verschieben. Weder die Sorge der Ehefrau und der drei Töchter, noch die eigene Erkrankung konnten Werner Leichtle aufhalten.

Zu schön, zu besonders war das, was er meist völlig allein auf seinen Etappen erlebte. Etwa, als er sich komplett ohne Worte, ohne den sonst üblichen Versuch, sich irgendwie zu verständigen, mit einem Schäfer hoch oben im französischen Zentralmassiv unterhielt. Die zwei Männer liefen einfach schweigend nebeneinanderher. Für den Arzt entstand dabei ein Gespräch. Kann das sein, fragte er sich selbst immer wieder entlang des Pilgerwegs. Trotz Hitze, Kälte, bergab, bergauf, teils völlig auf sich alleine gestellt und mit schwerem Gepäck auf den Schultern ein Ziel zu erreichen, das löst etwas aus – auch bei gesunden Pilgern. 2011 erreichte Leichtle endlich Santiago di Compostela. „Ich weiß nicht, was ich dort erwartet habe“, erinnert er sich. „Aber ich war enttäuscht.“ Erst ein weiteres Ziel, 80 Kilometer weiter in Finisterre an der Küste, verschaffte ihm, der mittlerweile auch acht Enkel hat, die ersehnte innere Zufriedenheit. Da war er angekommen.

Doch wie soll er davon erzählen, wenn ihn kaum jemand versteht? Deswegen mussten die vielen Erlebnisse in das Buch. Die Menschen sollen erfahren, was trotz Krankheit möglich ist. Und dass Schweigen zur Magie werden kann.

Wenn Schweigen zur Magie wird.“, heißt das Buch von Werner Leichtle. Es kostet 12,90 Euro.

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