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Silberdistel
26.10.2017

Ein Ritter der Tafel

Hier gibt es Lebensmittel für bedürftige Menschen: Helmut Bauer managt mit seinem Team seit mehr als einem Jahrzehnt die Ausgabestelle der Tafel in der Fère-Straße in Wertingen. Etwa 80 Bürger mit sehr niedrigem Einkommen kommen jede Woche zu dieser Anlaufstelle.
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Hier gibt es Lebensmittel für bedürftige Menschen: Helmut Bauer managt mit seinem Team seit mehr als einem Jahrzehnt die Ausgabestelle der Tafel in der Fère-Straße in Wertingen. Etwa 80 Bürger mit sehr niedrigem Einkommen kommen jede Woche zu dieser Anlaufstelle.
Foto: Berthold Veh

Helmut Bauer organisiert mit seinem Team seit mehr als einem Jahrzehnt in Wertingen die Lebensmittel-Ausgabestelle für Bedürftige. Warum seine Arbeit für viele Bürger so wichtig ist

Es ist ein dichtes Gedränge vor der ehemaligen Berufsschule in Wertingen (Landkreis Dillingen). Wie jeden Dienstagnachmittag. Um 14 Uhr öffnet die Ausgabestelle der Wertinger Tafel. Und wie jeden Dienstag ist auch die 51-jährige Wertingerin, nennen wir sie Ursula Wysinski, in die Fère-Straße gekommen. „Mein Mann ist Leiharbeiter und ich bin krank“, sagt die Frau, die ihren Namen nicht in unserer Zeitung lesen will. Ihr Gesicht zeigt Spuren eines Lebens, das nicht auf der Sonnenseite stattfindet. Mitte des Monats ist meist das Geld alle. „Wir brauchen die Lebensmittel der Tafel, um über die Runden zu kommen“, sagt Wysinski.

Im Ausgaberaum treffen die Helfer um Helmut Bauer letzte Vorbereitungen. Sie verpacken die Windbeutel, Schwarzwälder-Kirsch-Rollen, Hefezöpfe und Brezen, die eine Bäckerei gestiftet hat, in Tüten. Und sie losen inzwischen die Reihenfolge aus, nach der sich Bedürftige bedienen können. Denn früher gab es oft Kämpfe, wer als Erster zum Zug kommt. Helmut Bauer stellt währenddessen einen Berechtigungsausweis für eine Asylsuchende aus. Seit mehr als zehn Jahren managt er den Einsatz der 45 Ehrenamtlichen, die allein in Wertingen Dienst tun. Für sein Engagement erhält der 71-Jährige nun die Silberdistel unserer Zeitung.

Ursula Wysinski ist nicht ganz glücklich über die Nummer 19, die ihr per Würfel zugelost wurde. Dies bedeutet: 18 Bedürftige (Sozialhilfe-, Arbeitslosgengeld-II-Empfänger, Alleinerziehende, Rentner, Asylsuchende) sind vor ihr an der Reihe. „Aber ich bin ja nicht wählerisch, ich hole mir das, was es gibt“, sagt die Wertingerin. Bauer und seine Helfer haben die Lebensmittel am Montag und Dienstagvormittag mit dem Transporter von Supermärkten und einer Molkerei in der Region geholt. Marmelade, Nuss-Nougat-Creme, Schokolade, Nudeln, Reis, Joghurt, Ketchup und vieles mehr. „Wir dürfen Lebensmittel bis zu zehn Tage nach dem Verfallsdatum abgeben“, erklärt Bauer.

In ganz Deutschland gibt es etwa 900 Tafeln, die regelmäßig knapp zwei Millionen bedürftige Menschen mit dem Notwendigsten versorgen. Das sind allesamt gemeinnützige Organisationen. Im Landkreis Dillingen allein gibt es unter der Trägerschaft der Caritas vier Ausgabestellen in Dillingen, Lauingen, Höchstädt und Wertingen. Für rund 750 Menschen sind die Tafeln in der Region ein Rettungsanker, erläutert Kreis-Caritas-Geschäftsführer Stephan Borggreve. Vier Tonnen Lebensmittel werden da jede Woche an Bedürftige ausgegeben. Und 243 Ehrenamtliche sind da Woche für Woche im Landkreis Dillingen im Einsatz. „Ich bin Helmut Bauer für seine Initiative und sein Engagement für hilfsbedürftige Menschen im Zusamtal sehr dankbar“, sagt Borggreve.

Bauer ist über den Pfarrgemeinderat der Wertinger Pfarrei St. Martin zu seinem Ehrenamt gekommen. Der Arbeitskreis „Arbeitswelt“ hatte sich einst überlegt, was er für etwa 70 sozial schwächere Familien in der Zusamstadt tun könnte. Und so entstand schließlich die Tafel. Bauer engagiert sich auch bei den „Freunden der Zusaminsel“, die auf dem Wertinger Wochenmarkt jeden Freitag ein günstiges Essen anbieten. Inzwischen ist die „Inselküche“ ein Treffpunkt für Jung und Alt geworden – und Bauer Vorsitzender der Freunde der Zusaminsel.

Die Motivation, sich für andere zu engagieren, hat für Bauer viel mit seinem christlichen Glauben zu tun. Und vor allem mit der Person des Gesellenvaters Adolph Kolping, der sich einst um heimatlose und verwahrloste Junghandwerker gekümmert hat. „Glaube muss immer Hilfe zum Leben sein. Und Adolph Kolping hat mich da fasziniert“, sagt der Katholik. Bauer wurde Kolpingmitglied und war schließlich 33 Jahre lang Vorsitzender der Wertinger Kolpingsfamilie. Der gelernte Großhandelskaufmann arbeitete 28 Jahre im Kolping-Bildungswerk. In der Pfarrei engagierte sich Bauer als Kommunionhelfer, Lektor und im Wortgottesdienst-Kreis im Altenheim.

Heute hat er mit seiner Frau Anni ständig die Not bedürftiger Mitmenschen im Blick. Er sei kein Träumer, aber der gegenwärtige Rechtsruck und die Auswirkungen auf die Asylpolitik machten ihm Sorgen. „Es ist mir klar, dass wir nicht die ganze Welt bei uns aufnehmen können“, sagt Bauer. „Aber Menschen, die aus Kriegsgebieten zu uns geflohen sind und um Hilfe bitten, denen müssen wir helfen.“

So wie einem Syrer aus dem Buttenwiesener Gemeindeteil Unterthürheim. Er hatte Losglück und darf sich als Vierter Lebensmittel für sich, seine Frau und seine beiden Kinder aussuchen. Vier Euro muss der Flüchtling dafür symbolisch bezahlen. Käse, Mehl, Schokolade, ein Hefezopf und einiges mehr liegen in seinem Korb.

Der Neu-Unterthürheimer strahlt übers ganze Gesicht – und ein Verwandter übersetzt das, was der Syrer mitteilen will: „Ich bin sehr, sehr dankbar für diese Hilfe.“ Die Tafel in Wertingen helfe ihm sehr, mit seiner Familie über die Runden zu kommen.

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