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  3. München: Einsatzleiter beim Amoklauf kann die flehenden Gesichter nicht vergessen

München
29.07.2016

Einsatzleiter beim Amoklauf kann die flehenden Gesichter nicht vergessen

Der Amoklauf in München belastet die Einsatzkräfte noch.
Foto: Lukas Schulze, dpa

Der Amoklauf von München belastet Einsatzkräfte. Der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr schildert, welche Szenen sich in seinem Gedächtnis eingebrannt haben.

Stephan Rudolph ist am Abend des Amoklaufs von München der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr für rund 260 Kräfte am Olympia-Einkaufszentrum gewesen. Der 49-Jährige koordinierte federführend Feuerwehr und Rettungsdienste. Die Tat, bei der ein 18-Jähriger vor einer Woche neun Menschen und sich selbst tötete sowie Dutzende Menschen verletzte, wirkt noch immer nach, wie Rudolph im Interview schildert.

Der Amoklauf ist jetzt eine Woche her. Wie sehr belasten Sie die Ereignisse noch?

Stephan Rudolph: Ich denke, dass die Ereignisse schon noch für uns alle, die am Einsatz beteiligt waren, belastend sind und auch immer noch heute in Erinnerung sind. Wir sind deshalb ständig jetzt auch mit Spezialisten in Verbindung, die unsere Einsatzkräfte nachträglich betreuen. Es war ein besonderer Einsatz mit sehr schwierigen Rahmenbedingungen, für uns nicht alltäglichen Rahmenbedingungen. Und das machte das Ganze für uns alle doch sehr schwierig.

Hatten Sie Angst um ihr Leben oder das Ihrer Kollegen und Familie? Oder haben Sie sich auf die Polizei verlassen oder sind Profi genug, um solche Gedanken zu verdrängen?

Rudolph: Grundsätzlich denke ich, dass alle Beteiligten - egal ob Polizei oder Feuerwehr und Rettungsdienst - einen sehr tollen Job gemacht haben. Aber die Lage war so undurchsichtig in der Anfangsphase, so dass man schon Angst um seine eigenen Mitarbeiter gehabt hat und auch versucht hat, möglichst schnell eine Sicherheit herzustellen beziehungsweise zu erkennen, wo die Gefahren liegen.

Trotz aller Übungen und Schulungen ist eine solche Situation vermutlich doch auch für erfahrene Fachleute ein Ausnahmezustand. Wie sind Sie damit umgegangen?

Rudolph: Ich denke, wir sind sehr gut vorbereitet und sehr gut trainiert für solche Lagen. Es war natürlich eine außergewöhnliche Lage, insbesondere wenn eben hier in der Erstphase von einem terroristischen Geschehen ausgegangen werden musste. Und wir haben auch im normalen Betrieb bei Einsätzen immer wieder Kontakt mit Schusswaffengebrauch - aber natürlich nicht in dieser Dimension. Dadurch ist es natürlich für uns insgesamt eine Besonderheit gewesen.

Obwohl es nur am Einkaufszentrum tatsächlich Schüsse gab, verbreiteten sich Gerüchte über Anschläge - und damit auch Panik - an anderen Orten der Stadt. Wie haben Sie das erlebt?

Rudolph: Ich habe nur immer am Rande mitbekommen, dass weitere Einsatzstellen gegebenenfalls vorhanden sind. Aber für mich war es als verantwortlicher Einsatzleiter vor Ort ganz, ganz wichtig, dass wir uns nur auf die Lage vor Ort konzentrieren, um hier möglichst auch gut unsere Arbeit abwickeln zu können und uns nicht durch sozusagen Nebenkriegsschauplätze stören lassen.

Nach den tödlichen Schüssen in München herrschte Panik in der Stadt. Rund 2300 Polizisten waren am Abend und in der Nacht im Einsatz.
32 Bilder
Der Abend in Bildern: München im Ausnahmezustand
Foto: Felix Hörhager (dpa), Matthias Balk (dpa), Lukas Schulze (dpa), Andreas Gebert (dpa), Sven Hoppe (dpa)

Kann der Einsatz eine Blaupause für einen Terrorakt mit mehreren Angreifern sein? Wie reibungslos lief die Zusammenarbeit?

Rudolph: Blaupause ist immer schwierig, weil jeder Einsatz anders ist. Insbesondere in solchen Situationen, die sehr dynamisch sind und wo man eigentlich nicht genau abschätzen kann, was passiert. Ich denke, der Einsatz ist ganz gut abgelaufen. Ich bin aber auch sicher, dass man im Nachhinein konstruktiv-sachliche Gespräche führen muss, was kann man noch verbessern, wo gibt es noch Verbesserungspotenzial in der Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten und insbesondere vor dem Hintergrund dieser Terrorgefahr.

Wo sehen Sie denn Verbesserungspotenzial?

Rudolph: Ich sehe insbesondere im Training Verbesserungspotenzial, dass man das speziell für die Terrorgeschichte noch verstärkt trainiert mit allen Beteiligten.

Gibt es denn irgendeine Situation, ein Bild von dem Abend, die sich besonders eingebrannt hat, die im Gedächtnis bleibt?

Rudolph: Nachdem ich am Anfang nicht genau gewusst habe, wie die Situation vor Ort ist (...) bin ich als verantwortlicher Einsatzleiter aus eigener Entscheidung vor Ort gefahren, (...) wo ich den Eindruck bekommen habe: Hier diese Schwerverletzten, die auf der Straße von ihren Angehörigen betreut und versorgt wurden, und unsere Rettungsdienstcrew vom ersten Fahrzeug, die mich aufgefordert hat, weitere Kräfte heranzuführen; und ich aber noch nicht die Information gehabt habe, wie sicher ist dieser Bereich. (...) Hier die Gesichter meiner Einsatzkräfte, die bereits vor Ort waren, und die Beteiligten, die sehr betroffen waren und die mich hilfesuchend angefleht haben, weitere Kräfte heranzuführen - diese Entscheidung ist mit Sicherheit und dieses Bild ist für mich doch sehr präsent noch heute.

Gibt es Kollegen, die nach diesem Einsatz ihren Job nicht mehr machen wollen und was sagen Sie denen?

Rudolph: Es ist nicht so, dass es Kollegen gibt, die den Job nicht mehr machen wollen. Sondern wir haben ganz bewusst bereits am Abend, kurz nachdem sie im Einsatz waren, insbesondere die ersteintreffenden Kräfte, sehr schnell aus dem Einsatz herausgenommen. Und wir haben ein Team, das die Kräfte professionell betreut bei so belastenden Situationen. Das Team ist sofort in Betrieb genommen worden und hat sozusagen zwei Stunden nach dem Ereignis bereits mit der Kollegenbetreuung begonnen. Und das wird jetzt ständig fortgeführt. Wir haben den Kollegen auch die Möglichkeit gegeben, dass sie nicht im Dienst sind. Und auch am heutigen Tag werden wir nochmal eine Besprechung machen, um im Rahmen der Fürsorge für unsere Kolleginnen und Kollegen die Leute optimal betreuen zu können.

ZUR PERSON: Stephan Rudolph (49) ist seit mehr als 20 Jahren bei der Feuerwehr. 2013 war er nach mehr als acht Jahren als Brandoberrat im Amt für Brand- und Katastrophenschutz in Kempten nach München gewechselt. Dort arbeitet er bei der Berufsfeuerwehr. Als beim Amoklauf am Freitag vergangener Woche Vollalarm ausgelöst wurde, hatte er die Verantwortung für 260 Einsatzkräfte vor Ort. Zudem waren rund 400 Kräfte bei den freiwilligen Feuerwehren in Bereitschaft.

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