Eklat um einen Tweet
Geschäftsführer des Klinikums nennt Horst Seehofer einen „Pflaumenaugust“
Der Interims-Geschäftsführer des Ingolstädter Klinikums, Alexander Zugsbradl, sorgt mit einem Beitrag auf Twitter für mächtig Wirbel. Und das nicht zum ersten Mal. Diesmal aber könnte es Konsequenzen für den Klinikmanager haben. Nach der Bundestagswahl hatte Zugsbradl folgenden Beitrag auf dem sozialen Netzwerk veröffentlicht: „Seehofer, dieser scharf an der Debilität entlangschrammende Pflaumenaugust MUSS weg – Bayern hat Besseres verdient!“ Nach Auskunft eines Sprechers der Stadt Ingolstadt – neben dem Bezirk Oberbayern Träger des Krankenhauses – prüft gerade ein Anwalt, ob der Tweet möglicherweise „dienstvertragliche Konsequenzen nötig macht“. Konkret bedeutet das: Zugsbradls Amtszeit als Interims-Chef könnte schon vor Ablauf seines Vertrags zum Jahresende enden.
Der 51-Jährige hatte nicht zum ersten Mal mit einem Beitrag auf Twitter für Aufruhr gesorgt. Im Sommer hatte er über das soziale Medium Anzeigen gegen einen Stadtrat und einen früheren Klinikumsmitarbeiter – die er mit ihren Spitznamen genannt hatte – publik gemacht und das Ganze mit einem Dick-und-Doof-Bild illustriert. Damals hatten sich Aufsichtsrat und Zweckverbandsversammlung des Klinikums noch gegen eine Ablösung entschieden.
Zugsbradl, der gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, war vor einem Jahr im Zuge der Klinikumsaffäre nach Ingolstadt gekommen. Sein Vorgänger sitzt seit Ostern in Untersuchungshaft, er soll in Mauscheleien und Vetternwirtschaft verstrickt sein. Zugsbradls Nachfolge wird am 1. Januar 2018 Monika Röther antreten. Seine eigene Bewerbung hatte Zugsbradl wieder zurückgezogen. (rilu)
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