Ex-Polizist schießt Frau nieder und bringt sich dann um
Augsburg/Steppach Ein pensionierter Beamter der Augsburger Polizei (58) hat gestern Morgen hinter dem Klinikum Augsburg seiner früheren Lebensgefährtin (53) aufgelauert und sie mit mehreren Schüssen niedergestreckt. Nach einer vierstündigen Notoperation war die Frau am Nachmittag nicht mehr in Lebensgefahr. Der Täter fuhr kurz nach den Schüssen zu seiner Wohnung im nahen Neusäß-Steppach (Kreis Augsburg) und richtete sich selbst.
Von Stefan Krog
Augsburg/Steppach - Ein pensionierter Beamter der Augsburger Polizei (58) hat gestern Morgen hinter dem Klinikum Augsburg seiner früheren Lebensgefährtin (53) aufgelauert und sie mit mehreren Schüssen niedergestreckt. Nach einer vierstündigen Notoperation war die Frau am Nachmittag nicht mehr in Lebensgefahr. Der Täter fuhr kurz nach den Schüssen zu seiner Wohnung im nahen Neusäß-Steppach (Kreis Augsburg) und richtete sich selbst.
Es war gegen 8.15 Uhr gestern Morgen, als über den Wirtschaftshof des Klinikums mehrere Schüsse peitschten. Zeugen sahen einen Mann mit einer Pistole in der Hand und die Frau, die sich zwischen parkenden Autos versteckte - doch vergeblich. Zwei Kugeln trafen die 53-Jährige, die auf dem Weg in die Arbeit war. Sie arbeitet in der Verwaltung des Krankenhauses. Offenbar hatte ihr der Täter aufgelauert.
Kurz darauf flüchtete der Mann mit seinem Auto. Zeugen merkten sich das Kennzeichen und riefen die Polizei. Die postierte sich vor dem Wohnhaus des Mannes in Neusäß-Steppach, einer an Augsburg grenzenden Gemeinde. "Vorsichtshalber wurde auch das Spezialeinsatzkommando aus München angefordert, nachdem bekannt war, dass eine Waffe im Spiel war", so Polizeisprecher Robert Göppel. Beamte mit Maschinenpistolen patrouillierten durch die Straßen in dem gepflegten Wohnviertel. Sie forderten Nachbarn auf, in ihren Häusern zu bleiben, da zunächst unklar war, ob der 58-Jährige schon in seine Wohnung zurückgekehrt war. Als die Polizei die Wohnung im ersten Stock stürmte, fand sie die Leiche des Mannes, der offenbar kurz nach der Tat nach Hause gefahren war und sich dort selbst erschossen hatte.
Der Anlass für die Tat blieb gestern noch unklar. "Die Vernehmungen im Umfeld laufen auf Hochtouren", so der Augsburger Kripochef Klaus Bayerl am Nachmittag. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Noch nicht geklärt werden konnte in den ersten Ermittlungen, seit wann der Mann und die Frau nicht mehr zusammen waren. Von eventuellen vorherigen Übergriffen war der Polizei nichts bekannt.
Bei der verwendeten Waffe handelte es sich um einen Revolver, den der Günther K., so der Name des Täters, privat besaß. "Es war keine Dienstwaffe", betonte Bayerl. Für den Besitz der Pistole hatte der Mann eine Erlaubnis. Polizisten ist als Waffenscheininhabern der Besitz einer privaten Waffe erlaubt.
Der 58-Jährige war bereits vor einigen Jahren vorzeitig aus dem Polizeidienst ausgeschieden. Laut Informationen unserer Zeitung arbeitete er bei der Kripo und als stellvertretender Revierleiter. Warum er frühzeitig in Pension ging, ist unklar. Die Polizei wollte zunächst die Personalakte auswerten. Aus Polizeikreisen war zu hören, dass der Beamte früher stets akkurat gearbeitet habe. Zum Ende seiner Dienstzeit habe er offenbar gesundheitliche bzw. psychische Probleme gehabt.
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