Fall Mannichl: Ermittler geben nicht auf
Vor mehr als anderthalb Jahren sorgte der Mordanschlag auf den damaligen Passauer Polizeichef Alois Mannichl für Schlagzeilen im In- und Ausland. Doch nach wie vor gibt es keine heiße Spur vom Täter. Dennoch geben die Ermittler nicht auf.
Die Sonderkommission untersuche immer noch einzelne Details, sagt Passaus Leitender Oberstaatsanwalt Helmut Walch. "Es taucht hier und da immer wieder einmal ein neuer Hinweis auf, dem man dann nachgeht." Bei der Arbeit würden auch Personen aus anderen europäischen Staaten überprüft.
Konkrete Pläne für eine Auflösung der Sonderkommission des Landeskriminalamtes (LKA) gebe es noch nicht. "Aber es ist klar: Je älter die Geschichte ist, desto weniger Hinweise kommen und desto schwieriger wird es, so einen Fall noch aufzuklären."
Am 13. Dezember 2008 war der Passauer Polizeidirektor an der Tür seines Wohnhauses in Fürstenzell niedergestochen und schwer verletzt worden. Hinter der Tat wurde von Anfang an der Racheakt eines Neonazis vermutet, weil Mannichl früher mit seinen Beamten mehrfach gegen Aufmärsche von Rechtsextremisten vorgegangen war.
Insbesondere in den ersten Wochen musste die Polizei zahlreiche Rückschläge hinnehmen, obwohl in Spitzenzeiten mehr als 50 Fahnder in der Soko waren. Dann übernahm das LKA den Fall von den glücklosen niederbayerischen Kripobeamten. Aber auch die Münchner haben bislang keine konkreten Ergebnisse.
Da es kaum Beweise für die These eines Neonazi-Täters gibt, wurden zeitweise auch die Angehörigen Mannichls verdächtigt. Die Polizei erklärte dann jedoch, dass eine solche Beziehungstat ausgeschlossen sei. Mannichl wurde später in leitender Funktion ins neue Straubinger Polizeipräsidium versetzt. (dpa)
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