Unterfranken: Feuerwehr räumt Baum weg, aber übersieht Autowrack: Fahrer schwer verletzt

Bei einem Verkehrsunfall ist vermutlich am frühen Donnerstagmorgen auf der Straße von Schöllkrippen nach Jakobsthal im Kreis Aschaffenburg in Unterfranken ein Autofahrer lebensgefährlich verletzt worden. Besonders tragisch: Die Feuerwehr beseitigte zwar einen umgestürzten Baum, entdeckt aber nicht die Ursache. Etwa 30 Meter entfernt lagen im Dunkeln ein Autowrack und dessen verletzten Fahrer. Beide wurden erst 90 Minuten später von einem Autofahrer entdeckt.

Auf der nachts wenig befahrenen Strecke war ein Zeuge gegen 6.30 Uhr auf den Unfall aufmerksam geworden. Der Mann entdeckte das an einer Böschung liegende, stark deformierte Fahrzeugwrack. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei war der 27-Jährige von der Engländer Hochstraße in Richtung Vormwald unterwegs. Im Bereich einer Rechtskurve kam er mit seinem Pkw aus noch ungeklärter Ursache nach links von der Fahrbahn ab. In der Folge ging es dann offenbar in freiem Flug über eine Böschung. In einer Höhe von 2,5 Meter prallte das Auto frontal auf eine Lärche. Der Baum mit einem Durchmesser von etwa 50 Zentimetern und einer geschätzten Gesamthöhe von etwa 35 Metern wurde regelrecht gefällt und kam mit der Baumkrone auf der Fahrbahn zum Liegen.

Der Fahrer wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Das Auto des Mannes wurde bei dem Unfall komplett zerstört. Nach einer Erstversorgung an der Unfallstelle durch einen Notarzt wurde der 27-Jährige mit einem Helikopter in ein Krankenhaus nach Frankfurt geflogen. Die Kreisstraße AB 19 musste für die Dauer der Unfallaufnahme etwa drei Stunden komplett gesperrt werden.

Wann sich der Unfall genau ereignet hat, steht noch nicht fest. Erst zu Beginn der Unfallaufnahme war Angaben der Polizei zufolge bekannt geworden, dass es an der gleichen Stelle bereits gegen 5 Uhr zu einem Einsatz der Feuerwehr Jakobsthal gekommen war, nachdem eine Mitteilung über einen umgestürzten Baum eingegangen war. Die Wehr hatte den auf der Fahrbahn liegenden Baum beseitigte, Hinweise auf einen zu Grunde liegenden Unfall hatten sich für die Feuerwehrleute nach Angaben der Polizei in der Dunkelheit nicht ergeben. Das in einer Entfernung von etwa 30 Metern an einer Böschung liegende Unfall-Auto blieb zu diesem Zeitpunkt noch unentdeckt.

Da weder die Unfallzeit noch der genaue Unfallhergang momentan gesichert ist, sucht die Polizei nach weiteren Zeugen, die am Donnerstag eventuell bereits vor 5 Uhr auf den umgestürzten Baum aufmerksam geworden sind. Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Alzenau, Tel. 06023/944-0, entgegen. hb