Freinacht verläuft glimpflich
Trotzdem viel Arbeit für Schwabens Polizei
Ausgehobene Kanaldeckel, Gegenstände auf der Fahrbahn oder entwendete Bänke – die Freinacht auf den 1. Mai hat der Polizei auch heuer viele Einsätze beschert. Meist blieb es bei harmlosen Dumme-Jungen-Streichen. Aber nicht überall.
Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West verzeichnete 91 Einsätze mit „möglichem Freinachtbezug“ und sprach von einer deutlichen Steigerung zum Vorjahr. Bei der Mehrzahl habe es sich um Sachbeschädigungen gehandelt. So wüteten Vandalen in Günzburg in einer öffentlichen Toilette und überfluteten diese. In Buchloe wollte ein 18-Jähriger mit vier Freunden einen Blumentopf verziehen und wurde dabei erwischt. Als er flüchten wollte, stürzte er in einen fünf Meter tiefen Graben und zog sich mehrere Knochenbrüche zu. In Mindelheim bewarfen Unbekannte ein Haus mit Eiern, „verschönerten“ einen Straßenzug mit Kreppklebeband und zündeten diverse Silvesterböller.
Wegen zu lauter Musik rückte die Polizei in Egg an der Günz in den frühen Morgenstunden zu einer privaten Feier in einer Feldhütte aus. Dort stellten die Beamten fest, dass die Musik nicht nur laut, sondern auch verboten war – es handelte sich offenbar um Liedgut mit rechtsextremen Inhalten. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.
Das Freinachtgeschehen im Dienstbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord gestaltete sich nach Angaben der Sicherheitsbehörde „arbeitsintensiv, insgesamt sind jedoch keine größeren Personen- oder Sachschäden zu verzeichnen“. Die Einsatzzentrale habe rund 90 Einsätze zwischen Sonntagabend und Montagfrüh mit Freinachtbezug registriert. Wie schon in den vergangenen Jahren habe es sich auch in diesem Jahr meist um Jugendgruppen gehandelt, die teilweise mit Feuerwerkskörpern, Eiern und Klopapier „bewaffnet“ unterwegs waren. Der Schwerpunkt der polizeilichen Tätigkeit in dieser Nacht habe sich folglich auf die Beseitigung von Ruhestörungen und das Schlichten vereinzelter Streitigkeiten bezogen. (dpa, bmi)
Die Diskussion ist geschlossen.