"Frühling auf der Zunge": In Bayern ist wieder Spargelzeit
Jetzt wächst der Spargel wieder aus dem Boden. Das edle Gemüse ist in bayerischen Haushalten beliebter denn je. Welche Trends es in diesem Jahr gibt.
Mit seiner weißen Krone erhebt sich der König der Gemüsewelt aus der Erde. Es ist wieder Spargelzeit in Bayern. Offizieller Saisonbeginn ist am kommenden Mittwoch auf dem Münchner Viktualienmarkt, wo der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) zusammen mit der Spargelkönigin Martina Reichhold den ersten Spargel sticht.
Doch schon jetzt wird in Teilen des Freistaats bereits fleißig Spargel geerntet. „Bei den Bauern mit Dreifach-Folienabdeckung läuft die Ernte schon sehr gut“, sagt Josef Plöckl, Vorsitzender des Spargelerzeugerverbands Südbayern. Die Spargelzeit gehe traditionell bis zum Johannistag am 24. Juni, doch wegen der immer früheren Erntezeiten sei davon auszugehen, dass der letzte Stichtag noch in den Mai falle. Plöckl zufolge dauert die Spargelzeit sechs bis acht Wochen.
Spargel ist in Bayern beliebter denn je
So lange können die Deutschen den Gemüsespargel in all seinen Variationen genießen: gekocht, gegrillt, püriert oder als Salat. Besonders der gegrillte Spargel wird nach Angaben des 72-jährigen Plöckl immer beliebter. Selbst erfahrene Experten wie der Schrobenhausener sind immer wieder überrascht von den neuesten Spargeltrends. So sei 2016 die ungewöhnliche Kombination aus Spargel und Hanf etwas Neues: „Die Spargelstangen kann man neuerdings mit Hanfblättern servieren oder eine Spargelsuppe auch mit Hanfsamen zubereiten“, sagt Plöckl. Der Spargel muss auch nicht zwingend weiß sein. „Der Trend geht zum Grünspargel.“
Das Gemüse ist in Bayern beliebter denn je. 2015 wurden im Freistaat 18402 Tonnen Spargel geerntet – so viel wie nie zuvor. Experten rechnen in diesem Jahr mit ähnlichen Mengen. Als „Frühling auf der Zunge“ bezeichnet Plöckl die edlen Stangen. „Die Leute lieben seinen nussartigen Geschmack.“ Dieser stamme von den lehmigen Böden, in denen der Spargel wächst.
Früher galt Spargel als das Gemüse der Privilegierten. „Das war sonst nur in den Königshäusern zuhause“, erzählt Plöckl. Der Otto-Normal-Verbraucher habe es sich nicht leisten können. „Zu meiner Jugendzeit hat man die Spargelreste noch für über 50 Pfennig verkauft.“ Heute landen sie größtenteils im Müll. Der Spargel ist erschwinglich geworden.
Was man beim Kauf von Spargel beachten sollte
Rund 15 Euro kostet ein Kilo Spargel der Premiumklasse. „Es muss aber nicht die erste Güteklasse sein“, sagt Plöckl. Auf den Bauernhöfen bekomme man das Kilo auch schon ab sechs Euro. Die Stangen seien vielleicht zwar nicht so gerade, „der Geschmack bleibt aber derselbe“, sagt Plöckl.
Wichtig sei es, dass der Spargel frisch ist und ein europäisches Gütesiegel besitzt. „Daran erkennt man eine gute Spargelqualität.“ Als Maximallänge für Qualitätsware gilt eine Stangenlänge von 22 Zentimeter. Sie sollte zudem auch nicht breiter als 22 Millimeter sein. „So kriegt man locker sieben bis acht Stangen auf den Teller“, sagt Plöckl. Na denn, guten Appetit!
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