Fünf Flamingos im Forggensee
Auf dem Forggensee, in Sichtweite vom Märchenschloss Neuschwanstein, haben sich fünf Flamingos niedergelassen. Man weiß auch, woher sie kommen.
Der Phoenicopterus ruber ist einer, der es im Allgemeinen eher wohlig temperiert mag. Nicht, dass er in seiner karibischen Heimat an den Stränden rumfläzen würde. Das nicht. Lagunen und Salzseen sind sein bevorzugter Aufenthaltsort. Dort streift er auf der Suche nach kleinen Krebsen mit seiner Partnerin umher, der er ein Leben lang treu ist. Doch nun wurde er in einer gänzlich atypischen Umgebung beobachtet. In Sichtweite des Märchenschlosses, im Forggensee, auf einem Bein stehend – der Kubaflamingo.
Gleich vier Exemplare des Kubaflamingos sowie ein Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus) sind auf Stippvisite in der Brunner Bucht bei Schwangau (Ostallgäu). Fragt man ob dieser, für die Region untypischen Entdeckung nach beim Landesbund für Vogelschutz (LBV), so nimmt dies der Pressesprecher, Alf Pille, interessiert, aber unaufgeregt zur Kenntnis. Er kennt die Vögel schon. „Die fliegen seit zwei, drei Wochen am Alpenrand umher und ziehen von See zu See.“ Pilles Recherchen zufolge sind die fünf Tiere „Gefangenschaftsflüchtlinge“. Das heißt: Die Vögel sind aus einem Zoo oder Privatpark ausgebüxt. Woher sie genau stammen, ist beim LBV nicht bekannt.
Aber ist dieser Allgäuer Frühling, der in südlicheren Gefilden locker als Winter durchgehen würde, nicht zu eisig für einen Flamingo? „Die Vögel halten Kälte ganz gut aus und können hier auch überleben“, erklärt Experte Pille. Auf der Südhalbkugel sind die Tiere zum Beispiel auch in kalten Zonen zu finden.
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