G7-Gipfel: Schließt die Polizei die Grenze nach Österreich?
Im Juni kommen sieben Regierungschefs wie Merkel oder Obama zum G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau. Um die zu schützen, denkt die Polizei über Maßnahmen mit großen Auswirkungen nach.
Egal ob mit dem Auto, dem Zug oder mit dem Flugzeug - wer während des G7-Gipfels 2015 auf Schloss Elmau am 7. und 8. Juni in Bayern unterwegs ist, muss möglicherweise viel Zeit einplanen. Die Bundespolizei denkt für den Schutz von Angela Merkel, Barack Obama und der anderen Regierungschefs über Sicherheitsvorkehrungen nach, die große Auswirkungen haben könnten.
Es gibt sogar Pläne dafür, die Grenze nach Österreich vorübergehend zu schließen. Laut Bundespolizei könnte es dann fünf Grenzstationen zwischen Achenpass und dem Ammersattel geben. Wirklich jeden Autofahrer können die Beamten dann aber wohl kaum kontrollieren. "Wir wollen nicht für Staus sorgen", sagt ein Sprecher der Bundespolizei in München.
G7-Gipfel 2015: Innenministerium prüft Grenzkontrollen
Ob und wie genau diese Pläne umgesetzt werden, liegt allerdings beim Innenministerium. "Es muss politisch geregelt werden, wie solche Grenzkontrollen trotz Schengen-Abkommen in dieser Zeit möglich sind", sagt der Bundespolizei-Sprecher.
Aus dem Innenministerium heißt es, dass diese Möglichkeit tatsächlich diskutiert wird. Es gebe auch durchaus Möglichkeiten, das mit dem Schengen-Abkommen zu vereinbaren. Ob die Grenze nach Österreich wirklich geschlossen wird, müsse aber kurzfristig vor dem Gipfel entschieden werden.
15.000 Polizisten bei G7-Gipfel auf Schloss Elmau
Genauso muss das Innenministerium prüfen, ob eine Sperrung der Bahnstrecke zwischen Garmisch-Patenkirchen und Mittenwald nötig ist. Die Bundespolizei bewertet das als wichtige Maßnahme, da diese Strecke nur wenige Kilometer entfernt an Schloss Elmau vorbeiführt. "Das ist in der Tat sehr wahrscheinlich - wir werden die Menschen dann aber darüber informieren, damit niemand vergebens am Bahnhof steht", sagt ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums.
Darüber hinaus hat der G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau wohl auch für Fluggäste Auswirkungen. Die Polizei spricht von deutlich strengeren Kontrollen am Münchner Flughafen.
Während des Gipfels werden allein von der Bundespolizei 2500 Beamte in dem Gebiet um Schloss Elmau im Einsatz sein. 15.000 Polizisten sollen es insgesamt sein. Doch auch in anderen Teilen Deutschlands werden die Kontrollen im Juni verstärkt. Schließlich könnten Attentäter weite Umwege in Kauf nehmen. Es führen eben noch mehr Wege nach Schloss Elmau als nur der über die österreichische Grenze.
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