Gämse schrie vor Schmerzen: Video über Quälerei sorgt für Entsetzen
Österreich ist entsetzt über die auf Video aufgezeichnete Quälerei einer angeschossenen Gämse in Tirol. Die Jäger fürchten um ihr Image. Eine Deutsche soll den Fall gemeldet haben.
Bei einer Jagd in Österreich wurde eine Gämse brutal gequält. Ein Video hat die Quälerei dokumentiert und für Entsetzen gesorgt. In dem Schockvideo war zu sehen, wie ein Mann eine angeschossene Gämse minutenlang über spitze Steine schleift.
Video zeigt: Gämse schreit vor Schmerzen
Die Gämse schreit vor Schmerzen und zappelt verzweifelt. Es zieht eine Blutspur hinter sich her. Für Aufsehen und Empörung sorgt dieses brutale YouTube-Video einer Gamsjagd in den Tiroler Bergen in Österreich. Der Tiroler Jägerverband leitete ein Disziplinarverfahren ein, Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln.
Anderer Jäger tötete das Tier mit Messer
Nach ersten Erkenntnissen soll ein russischer Jagdgast die Gämse am 15. August nahe dem Scharnitzjoch bei Leutasch angeschossen haben. Dann habe er das noch lebende Tier an den Beinen hinter sich her geschleift, bis es ein anderer Jäger mit einem Messer tötete.
Dem Schützen wird der blutige Gamsbart als Trophäe überreicht. Andere schauen zu, ohne einzugreifen. Mit dem Kommentar "Ich bin tief erschüttert" stellte ein Niederländer das Video online, YouTube entfernte es inzwischen wieder.
Empörung bei Tiroler Jägern
Empörung herrscht nun bei den Tiroler Jägern. Er habe solch einen Sturm an Reaktionen noch nie erlebt, sagte Landesjägermeister Anton Larcher. Er bezeichnete das Vorgehen als barbarisch: "Jeder, der auch nur die geringste Ahnung von der Jagd hat, weiß, wie abscheulich und dilettantisch hier gehandelt wurde. Man nähert sich nicht wie ein Halbschuh-Tourist einem angeschossenen Tier. Schon gar nicht verlängert man das Leiden eines Tieres so sinnlos."
Blutiger Gamsbart des Tieres überreicht
Allerdings kritisieren Tierschützer, dass Tiroler Jäger dem Vorgehen des Mannes tatenlos zusahen. "Das Video hält auch fest, dass ein Jagdkollege dem Tierquäler nach der Tat den blutigen Gamsbart des Tieres überreicht - auf eine Art und Weise, als hätte es im Vorfeld keine Tierquälerei gegeben", teilte der Sprecher des Österreichischen Tierschutzvereins, Christian Hölzl, mit. Er forderte unter anderem eine Null-Promille-Grenze bei der Jagd, psychologische Eignungstests für angehende Jäger und regelmäßige Augenkontrollen.
Polizei ermittelt in dem Fall der Gämse-Quälerei
Am Dienstagnachmittag wurde bekannt, dass die Polizei bereits seit Tagen in dem Fall ermittelt: Eine deutsche Touristin soll Zeugin des Vorfalls geworden sein und sich an die Behörden gewandt haben. Am Dienstag gingen weitere Anzeigen ein, die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Ermittlungsverfahren wegen Tierquälerei. Der Jagdverband leitete gegen die bei der Tat anwesenden Mitglieder ein internes Disziplinarverfahren ein. Ihnen könnte der Jagdschein entzogen werden. dpa/AZ
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