Terrorverdächtiger Syrer soll Bekennervideo aus Ansbach gespeichert haben
Die Polizei fand bei dem 19-Jährigen im vergangenen Sommer außerdem Anleitungen zum Bombenbau. Zum Prozessauftakt gab er an, nicht gewusst zu haben, was sich dahinter verbarg.
Ein terrorverdächtiger Syrer, der in Bayreuth derzeit vor Gericht steht, soll auf seinem Mobiltelefon ein Bekennervideo des Attentäters von Ansbach gespeichert haben. In Ansbach wurden bei einem Bombenanschlag im Juli vor zwei Jahren 15 Menschen teils schwer verletzt, der Attentäter, ein 27 Jahre alter Flüchtling aus Syrien, kam dabei ums Leben. Der IS reklamierte den Anschlag für sich. Es handle sich "eindeutig" um ein solches Video, sagte ein Sachbearbeiter der Polizei am Dienstag vor dem Landgericht Bayreuth. Im Prozess gegen einen 19-jährigen terrorverdächtigen Flüchtling aus Syrien werden am Dienstag die Plädoyers erwartet. Der junge Syrer soll Pläne für einen Terroranschlag geschmiedet haben. In der Wohnung des Mannes in Pegnitz (Landkreis Bayreuth) fanden Polizisten im vergangenen Sommer Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Videos von brutalen Hinrichtungen und Anleitungen zum Bombenbau.
Das Video zur Bombenherstellung habe ihn nicht interessiert
Zum Prozessauftakt sagte der Angeklagte, der vor rund drei Jahren nach Deutschland eingereist war, er bekomme täglich mehrere Tausend Nachrichten über einen Messenger-Dienst auf sein Handy. Ein Video zur Bombenherstellung habe er geöffnet, aber nicht gewusst, was sich genau hinter dem Link verbarg. Es habe ihn auch nicht interessiert.
Laut Anklage hatte er auf seinem Handy auch ein Video mit kinderpornografischem Inhalt, das der Mann auch weitergeleitet hatte. Hier ließ der Syrer über seinen Verteidiger erklären: "Das tatsächliche Geschehen wird eingeräumt." Ein Urteil in dem Prozess soll an diesem Mittwoch gesprochen werden. (dpa/lby)
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.