Kommentar: Gewalt gegen Polizisten: Der Staat verliert an Autorität

Alkohol macht Birne hohl. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Und gesoffen wird im schönen Bayernland auch nicht erst seit gestern. Nur daran kann es also nicht liegen, dass unsere Polizistinnen und Polizisten sich immer öfter mit Beleidigungen und Gewalttätigkeiten konfrontiert sehen. Da läuft schon noch einiges andere falsch in der Gesellschaft.

Besonders bedenklich ist, dass Gewalt gegen Polizisten im Gegensatz zur Kriminalitätsentwicklung insgesamt derart drastisch ansteigt. Zwar hat die Zahl der Straftaten und dabei insbesondere die Zahl der Körperverletzungen auch in Bayern leicht zugenommen. Doch für diesen Anstieg gab es plausible Gründe – etwa das Bevölkerungswachstum durch Zuzug und Zuwanderung, die relativ häufigen Streitereien in Flüchtlingsunterkünften oder die Serien organisierter Wohnungseinbrüche. Die rapide wachsende Zahl der Angriffe auf Polizisten aber lässt sich nicht so einfach erklären.

Gewalt gegen Polizisten: Eine Kleinigkeit kann der Auslöser sein

Eine mögliche Theorie ist, dass der Staat als Ganzes an Autorität verliert. Mit der sinkenden Wertschätzung für Recht und Ordnung sinkt auch der Respekt vor den Ordnungshütern. Da braucht es dann nur einen Auslöser und ein paar Bier und Schnäpse zu viel – schon fliegen die Fäuste.

Das Erstaunlichste aber ist, an welchen Kleinigkeiten sich die Gewalt oft entzündet. Nach Berichten von Polizisten reicht manchmal schon eine Zehn-Euro-Verwarnung. Da kann man sich dann nur noch wundern über die Blödheit mancher Zeitgenossen.

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