Sturm-Bilanz: Was "Friederike" zurückließ
Der Sturm ist vorbei, die Bilanz ist bitter: Mindestens acht Menschen starben infolge von "Friederike". Im Fernverkehr der Bahn gab es auch am Freitag noch Einschränkungen.
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Orkan "Friederike" richtete am Donnerstag Schäden in Deutschland an.
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Acht Menschen starben, viele wurden verletzt.
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Der Fernverkehr der Bahn läuft eingeschränkt, der Regionalzüge in Bayern fahren normal.
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Nachdem Orkantief "Friederike" am Donnerstag in Deutschland Schäden angerichtet und acht Menschen das Leben gekostet hatte, hat sich das Wetter mittlerweile beruhigt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob alle Unwetterwarnungen auf, am Freitag blieb es aber in den Bergen und an der See weiter stürmisch.
"Friederike" sorgte am Donnerstag auch für Einschränkungen bei Flügen und Zügen. Die Deutsche Bahn hatte am Nachmittag den Fernverkehr in Deutschland komplett eingestellt. Die Zugverbindungen kamen am Freitag langsam wieder ins Rollen. Da zahlreiche Bahnstrecken zunächst noch gesperrt waren, mussten Reisende aber mit erheblichen Einschränkungen rechnen.
"Friederike" war auch in der Region zu spüren
Das Orkantief erreichte eine höhere Windgeschwindigkeit als der Sturm "Kyrill" im Jahr 2007. Das teilte der Deutsche Wetterdienst mit. "Friederike schlägt Kyrill, was die maximale Windböe betrifft. Vor exakt 11 Jahren gab es 202 km/h auf dem Wendelstein, heute meldete der Brocken eine Böe von 203 km/h", hieß es am Donnerstag.
Der Sturm richtete hohe Sachschäden an. Nach Schätzung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft entstand in Deutschland insgesamt ein Schaden von 500 Millionen Euro. Damit liege "Friederike" deutlich hinter "Kyrill", teilte der GDV am Freitag mit. "Kyrill" hatte vor genau elf Jahren mehr als zwei Milliarden Euro Schaden verursacht.
Auch in der Region gab es Auswirkungen: Der Zoo in Augsburg und Friedhöfe wurden geschlossen. In anderen Städten wie München wurde vor dem Betreten öffentlicher Einrichtungen wie zum Beispiel des Englischen Gartens gewarnt. In Landsberg stürzte ein Baum auf ein Hausdach, wobei aber niemand verletzt wurde. In Oberstdorf wurde die Qualifikation für die Skiflug-WM abgesagt - sie soll am Freitag nachgeholt werden.
In Schwaben gab es nach Angaben der Polizei 80 Einsätze wegen des Sturms. Eine 59-jährige Frau in Augsburg wurde leicht verletzt, als ein Bauzaun umgekippte. Meistens rückten die Einsatzkräfte wegen umgestürzter Bäume und überschwemmten Unterführungen aus. Der Sachschaden geht in die Zehntausende.
Mehrere Menschen starben bei Sturmtief "Friederike"
Die Zahl der Todesopfer des Orkantiefs ist auf acht gestiegen. In Thüringen und Nordrhein-Westfalen starben zwei Feuerwehrmänner bei Einsätzen. Zuvor waren in NRW bereits ein Lkw-Fahrer in Lippstadt und ein Mann auf einem Campingplatz in Emmerich im Sturm getötet worden.
Ein fünftes Todesopfer gab es auf der A13 in Brandenburg: Ein Lastwagen sei demnach von einer Windböe erfasst worden und umgekippt, teilte die Polizei mit. Der Lastwagenfahrer wurde eingeklemmt und starb noch am Unfallort unweit der Grenze von Brandenburg zu Sachsen. Außerdem starb in Mecklenburg-Vorpommern eine Autofahrerin. Sie verlor laut Polizei wegen zu hoher Geschwindigkeit bei widrigen Straßenverhältnissen die Kontrolle über ihr Auto und schleuderte gegen einen entgegenkommenden Lastwagen.
Am Freitag teilte die Polizei dann mit, dass auch in Sachsen-Anhalt zwei Männer gestorben sind. Beide erlagen am Donnerstagabend ihren schweren Verletzungen. In Benndorf (Landkreis Mansfeld-Südharz) war ein 65-Jähriger vom Dach eines Hauses gestürzt und rund acht Meter in die Tiefe gefallen. Er hatte auf dem Dach Sicherungsarbeiten durchgeführt. Im Burgenlandkreis in Hohenmölsen wurde ein 34-Jähriger von einem umstürzenden Baum getroffen.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) bedankte sich via Twitter bei den Rettungskräften und sprach den Angehörigen der Todesopfer sein Mitgefühl aus. "Ich danke vor allem den mehr als 1000 ehrenamtlichen THWlern sowie allen anderen Einsatzkräften, die sich in den Dienst der Gesellschaft gestellt haben." Der Sturm habe gezeigt, wie wichtig das Technische Hilfswerk (THW) für das Zusammenleben sei. (sge, axhe, dpa)
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Wann kapiert Deutschland daß endlich mal, wenn so ein Wetter vorhergesagt wird, das man eben an diesem Tag alles ruhen lässt. Da bleibt eben Alles mal zu Hause und Alles bleibt geschlossen. In den Ländern mit Hurrikan ist der Zustand normal, da geht keiner aus dem Haus. Wenn am nächsten Tag der Sturm vorbei ist, geht alles wieder seinen Gang und es beginnt das Aufräumen.
Warum? Wer mit klarem Kopf unterwegs ist, dem passiert auch nichts. Augen auf. "Alles ruhen"? Das ist nicht Ihr Ernst. Die mit z.B. einem Herzinfarkt o.ä. würden sich bei Ihnen schön bedanken. Nein - sie könnten es ja nicht mehr.
Dann lassen sie halt den Notdienst fahren, aber was hilt es, wenn dann ein Baum aufs Auto fällt und alle sind Tod? Jetzt hat es ja auch 8 Tote gegeben?
ich kann es nicht verstehen, dass manche Autofahrer kein Auge für die Witterungseinflüsse haben und Geschwindigkeit dem nicht anpassen, das lernt man doch alles in der Fahrschule, man gefährdet sich selbst und das Leben Anderer