Grenzkontrollen: Skiurlaubern drohen lange Staus
Viele Urlauber werden sich um die Weihnachtsfeiertage nach Österreich zum Skifahren aufmachen. Wegen der Grenzkontrollen drohen ihnen längere Staus.
In Deutschland gibt es nur wenige Gebiete, in denen man angesichts der milden Temperaturen Skifahren kann. Einige Skifans werden deshalb wohl auf die höher gelegenen Pisten nach Österreich ausweichen. Allerdings wurden im September auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise wieder Grenzkontrollen eingeführt, die immer wieder zu Staus führen.
"Wir rechnen schon mit längeren Staus bei der Wiedereinreise von Österreich nach Deutschland, und zwar nicht nur auf den Autobahnen, sondern auch auf den Landstraßen", sagt Andreas Hölzel vom ADAC. Am Grenzübergang zwischen Füssen nach Reutte, den viele Ausflügler aus der Region nutzen, wird es ebenfalls Verzögerungen geben, glaubt der ADAC-Sprecher. "Dort gibt es zwar nur stichpunktartige Kontrollen, aber auch dort sind viele Ausflügler unterwegs. Allerdings erwarten wir nicht so viele Staus wie auf den Autobahnen im Osten Bayerns."
Vor allem am 2. und 3. Januar, wenn sich erfahrungsgemäß viele Skiurlauber wieder auf den Heimweg nach Deutschland machen, muss man mehr Zeit einplanen. "Es hat ja in den letzten Wochen durch die Kontrollen an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland schon längere Staus gegeben, und das Problem wird sich an den Weihnachtsfeiertagen noch verschärfen", glaubt Hölzel.
Flexiblere Grenzkontrollen an den Autobahnen
Allerdings hat die Bundespolizei angekündigt, dass man die Grenzkontrollen flexibler handhaben und bei Bedarf eine zweite Spur öffnen will. "Das bringt sicherlich eine Erleichterung, aber nach den Erfahrungen in den letzten Jahren rechnen wir trotzdem mit Staus", sagt der ADAC-Sprecher.
Wer an den drei aus Österreich kommenden Fernstraßen A8 bei Bad Reichenhall, A93 in Kiefersfelden und A3 bei Passau über die Grenze will, dem stehen bei starkem Verkehrsaufkommen zwei Spuren zur Verfügung. Bisher war an den Kontrollpunkten nur je eine Spur geöffnet, auf der sich die Polizisten die Autos und ihre Fahrer anschauten und einige Fahrzeuge raus winkten, um sie genauer zu kontrollieren.
Nun will man das flexibler handhaben und bei hohem Verkehrsaufkommen eine zweite Spur öffnen, um Staus zu vermeiden. "Dann sind solche stationären Kontrollen natürlich nicht mehr möglich. Aber auch wenn wir die zweite Spur öffnen, wird der Verkehr genau beobachtet", sagt Matthias Knott, Sprecher der Bundespolizei. Verdächtige Fahrzeuge werden bei diesem etwas lockereren Kontrollverfahren später angehalten und kontrolliert.
Viele Menschen weichen inzwischen auf Landstraßen aus, um den Kontrollen und Staus an der deutsch-österreichischen Grenze zu entgehen. "Wir kennen das Problem, aber es gibt viele Straßen und Wege, die man nicht alle lückenlos kontrollieren kann. Aber mobile Kontrollen sind jederzeit möglich und finden auch seit Wiedereinführung der Grenzkontrollen verstärkt statt", so Matthias Knott.
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