Große Demonstration gegen die Stromtrasse in Oettingen
"Hände weg vom Hesselberg!" Viele Menschen aus Nordschwaben und Mittelfranken haben am Sonntag in Oettingen gegen die Stromtrassenpläne im Ries demonstriert.
Auf Transparenten forderten Protestierende unter anderem eine "Vernünftige Energiepolitik statt Stromtrassenwahn" und warnten: "Hände weg vom Donau-Ries! Hände weg vom Hesselberg!". Die Bewohner der Region riefen sie auf Spruchbändern dazu auf: "Sag' auch Du Nein zur Trasse!". Über die Trasse soll nach der Abschaltung des Atomkraftwerks Gundremmingen Strom von Sachsen-Anhalt nach Schwaben transportiert werden.
Das Ries als einzigartiges geologisches Gebilde
Bei der Kundgebung auf dem Marktplatz der Stadt machten auch mehrere Kommunalpolitiker Front gegen die geplanten, angeblich bis zu 70 Meter hohen Gittermasten. Bei dieser Höhe könne man die Trasse von jeder Stelle des Ries' aus sehen, warnte der Mitorganisator der Kundgebung und Erste Bürgermeister von Hohenaltheim, Wulf-Dietrich Kavasch. Dabei sei das Ries ein einzigartiges geologisches Gebilde. Es sei wichtig, einen der wenigen gut erhaltenen Meteoritenkrater zu schützen. Der Bau einer Stromautobahn wäre ein Rückschlag für den Geopark Ries.
Vor der Zerstörung einer "einzigartigen Kulturlandschaft mit einzigartigen Städten und Orten" warnte auch der Landrat des Landkreises Donau-Ries, Stefan Rößle (CSU). Die Baupläne treffen nach seinen Angaben einen Landkreis, der Vorreiter der Energiewende sei. So seien bereits 2012 mehr als Dreiviertel des Stromverbrauchs im Kreis mit regenerativer Energie gedeckt. Er warnte davor, bei den weiteren Planungen Wirtschaftsinteressen ungefragt vor Bürgerinteressen zu stellen. Die Bürger der Region stünden derzeit jedenfalls "mächtig unter Strom", sagte der Kreischef laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript. dpa
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