Guttenberg vor dem Comeback?
Ex-Minister weist Gerüchte zurück
Ex-Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat Gerüchte über eine Rückkehr in die deutsche Politik zurückgewiesen. „Man braucht schon viel Fantasie, um die Unterstützung der Union mit einigen wenigen Wahlkampfauftritten als politisches Comeback zu bezeichnen“, sagte der 45-Jährige dem Magazin Business Insider Deutschland. Angesichts seiner heutigen Distanz zur Tagespolitik und sechsjähriger politischer Entwöhnung sei er eher „ein kurzzeitig auftretender Ackergaul“.
Gefragt nach seinen Interessen bei Wahlkampfauftritten antwortete zu Guttenberg: „Einen Beitrag zur Wiederwahl der Bundeskanzlerin zu leisten und fünf Kilo Gewicht zu verlieren in der Hitze bayerischer Bierzelte.“ Der einstige Wirtschafts- und Verteidigungsminister sowie CSU-Hoffnungsträger war 2011 zurückgetreten, weil er seine Doktorarbeit in Teilen abgeschrieben und dann herumlaviert hatte, als dies bekannt wurde. Er zog sich aus der aktiven Politik zurück und lebt mit seiner Familie in den USA. Über seine Rückkehr in die Politik wird seit längerem spekuliert.
Er soll unter anderem Anfang September beim politischen Teil des Gillamoos-Jahrmarkts in Abensberg für die CSU reden. Laut Parteichef Horst Seehofer sind Guttenbergs Auftritte entscheidend für die Frage, wie es für ihn weitergeht. Erst vergangene Woche hatte Seehofer im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, dass die CSU Guttenberg „gut gebrauchen“ könne.
Über seine eigene Zukunft macht sich Seehofer derweil keine Sorgen. Wie er der Mittelbayerischen Zeitung sagte, sei er überrascht, dass ihn bislang niemand im Amt ablösen will: „Ich habe seit dem letzten Jahr immer wieder gesagt, wenn jemand bereit ist, den CSU-Vorsitz zu übernehmen und gleichzeitig nach Berlin zu gehen, dann stelle ich dieses Amt zur Verfügung. Es ist aber keine Bewerbung eingegangen.“ Seehofer will sich im November erst um den Parteivorsitz und danach um das Amt des Ministerpräsidenten bewerben. (dpa, AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.