Heiße Tage halten Blutspender zurück
Wenn es heiß ist, gehen die Bayern nicht gern Blut spenden. Das Bayerische Rote Kreuz bemerkt die Einbrüche. Herrscht eine Notlage?
Mit dem Wetter in diesem Sommer wechselt auch die Blutspendebereitschaft der Menschen in Bayern. "Das Spenden- und Spenderaufkommen schwankt momentan punktuell beziehungsweise pro Tag stark - an heißen Tagen gibt es deutliche Einbrüche", sagte eine Sprecherin des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in München der Deutschen Presse-Agentur.
Üblicherweise reiche der Konservenbestand für vier bis fünf Tage; momentan aber für weniger. Das liege nicht nur an der Ferienzeit, sondern auch am Wetter. "Dennoch besteht noch kein Grund zur Panik", sagte die Sprecherin. "Von einem Versorgungsengpass oder einer Notlage können wir noch nicht sprechen."
In ganz Bayern spendeten rund 240 000 Menschen im vergangenen Jahr Blut. Das sind laut BRK 6,78 Prozent der spendefähigen Menschen im Freistaat. Damit liegen die Bayern über dem deutschlandweiten Schnitt von 3,5 Prozent. Insgesamt kamen rund 454 000 Spenden zusammen.
Die meisten Blutspenden verzeichnete Unterfranken - weil in diesem Regierungsbezirk die meisten Spendetermine organisiert wurden, wie die am Freitag veröffentlichte Statistik zeigt. Zu den 909 BRK-Terminen erschienen dort 88 870 Spendenwillige und überließen den Helfern 83 424 Konserven. An zweiter Stelle stehen die Schwaben, von denen 86 863 bei 813 Terminen immerhin 79 067 Spenden gaben. Deutlich weniger Termine gab es zum Beispiel für die Oberpfälzer (507), weshalb dort mit 56 385 Menschen auch bedeutend weniger kamen und tatsächlich Blut spendeten (52 236 Konserven).
Jeden Tag benötigen die bayerischen Krankenhäuser 2000 Blutspenden für Krebspatienten, Unfallopfer und Menschen mit schwerwiegenden Krankheiten, wie die BRK-Sprecherin betonte. Ein Problem für die Spendensammler ist zum Beispiel, dass langjährige Spender - Blut abgeben dürfen nur 18- bis 72-Jährige - irgendwann wegfallen. dpa/lby
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