Hetze muslimischer Kinder gegen Mitschüler soll Folgen haben
An einer Neu-Ulmer Grundschule fielen Hetzparolen muslimischer Kindern gegen Mitschüler. Der Innenminister fordert schärfere Überwachung islamistischer Einrichtungen.
Alarmiert von Hetzparolen muslimischer Kinder gegen Christen und Juden, die an einer Neu-Ulmer Grundschule gefallen sind, will Bayerns Innenminister Joachim Herrmann islamistische Einrichtungen stärker beobachten lassen. Wie berichtet, hatten Viertklässler laut einem Bericht der Schule unter anderem gesagt, dass Christen getötet werden müssten, und dass die ermordeten Karikaturisten des französischen Magazins Charlie Hebdo den Tod verdient hätten.
Kinder schnappten Aussagen in Koranschulen auf
Die Lehrer fanden nach eigenen Angaben heraus, dass die Aussagen aus den Koranschulen stammen, die viele Kinder in ihrer Freizeit besuchen. Innenminister Herrmann: „Wir müssen ständig und immer stärker beobachten, was sich im Umfeld von solchen Einrichtungen tut.“
Der Staat gehe immer wieder konsequent gegen entsprechende radikale Gruppierungen vor. Doch „angesichts der Vielzahl solcher islamistischen Einrichtungen“ sei dies nicht immer einfach. Herrmann forderte deshalb eine Aufstockung der Kräfte bei Polizei und Staatsschutz.
Integrationsbeauftragter nimmt Kinder in Schutz und fordert Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen
Auch der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer (CSU), zeigte sich entsetzt über die islamistischen Äußerungen, von denen die Lehrer der Neu-Ulmer Grundschule berichten. Für die „menschenverachtenden, volksverhetzenden Aussagen“ seien aber nicht die unbedarften Kinder verantwortlich, sondern „diejenigen, die versuchen, unschuldige junge Menschen zu indoktrinieren".
Er fordert, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, da sich diese durch ihr Verhalten sowohl gegen die Gesellschaft gestellt, als auch arglose Kinderseelen beschädigt hätten.
Muslimischer Dachverband spricht von "Hexenjagd"
Die Moschee, die Lehrer der Grundschule hinter besonders besorgniserregenden Schüler-Äußerungen vermutet, gehört zum Verband Islamischer Kulturzentren (VIKZ), dem drittgrößten muslimischen Dachverband Deutschlands. Dieser hat nun schwere Vorwürfe gegen die Schule erhoben.
Kenan Adigüzel, Vereinsvorsitzender der örtlichen VIKZ-Gemeinde, beschuldigt die Schule, sie habe ihre „Schutz- und Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern verletzt“, indem sie sich an die Öffentlichkeit gewandt habe. Er spricht von einer „Hexenjagd“ und betont: „Unsere Imame predigen immer wieder den respektvollen Umgang mit andersgläubigen Menschen, seien es Juden, Christen oder Nichtgläubige. Daher ist es uns unverständlich, woher Kinder derartige hetzerische Einstellungen bekommen.“
Aufzuklären, wo die unsäglichen Äußerungen der Kinder ihren Ursprung haben, versucht die Polizei, die wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen unbekannt ermittelt. Die Schule hat inzwischen ihre Erkenntnisse an die Behörden weitergegeben. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte gestern ein Polizeisprecher.
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