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München
21.03.2017

Heute Bar, morgen Boutique - Pop-up-Stores sind Trend

In München öffnen immer mehr Pop-up-Stores. Auch die Stadt macht mit – und stellt Räume im Ruffinihaus am Rindermarkt zur Verfügung.
2 Bilder
In München öffnen immer mehr Pop-up-Stores. Auch die Stadt macht mit – und stellt Räume im Ruffinihaus am Rindermarkt zur Verfügung.
Foto: Sabrina Schatz

Die Nachfrage an zeitlich begrenztem Mieten von Ladenflächen ist groß wie nie. Wieso der Trend der Pop-up-Stores die Metropole München erst spät erreicht hat.

Zwei Tische, Regale, ein Spiegel, eine Blumenvase: Bea Bühlers Laden ist schlicht eingerichtet. Einige Möbel hat die Designerin selbst gebaut. Des Budgets wegen. Und weil sie ohnehin nicht lange bleiben wird in dem 20-Quadratmeter-Raum im Münchner Glockenbachviertel. Sie will testen, wie ihre roten, gelben, blauen Handtaschen bei den Münchnern ankommen. Wie offen sie für neue Labels sind. Und danach: zurück nach Paris oder weiter in eine neue Stadt. „Wenn die Leute denken, ‚die ist bald wieder weg’, müssen sie ihre Chance schneller nutzen“, sagt sie.

Läden wie der von Bühler lassen sich mittlerweile viele finden, ob in der Metropole München, in Augsburg, Neu-Ulm oder Kempten. Sie tauchen plötzlich auf, um ein paar Tage, Wochen, Monate später wieder zu verschwinden. Pop-up-Stores heißen sie im Jargon – weil sie im Stadtbild aufpoppen wie die gleichnamige Online-Werbung am Bildschirm. Das Prinzip dahinter erinnert an das der Christbaumverkäufer, die ihre Buden vor Weihnachten aufstellen und danach wieder abbauen.

Spitzenmieten zwischen 120 und 370 Euro pro Quadratmeter in München

München ist ein teures Pflaster. In der Innenstadt rangierten im Jahr 2015 Spitzenmieten zwischen 120 und 370 Euro pro Quadratmeter Einzelhandelsfläche, wie das Referat für Arbeit und Wirtschaft im Februar mitteilte. Tendenz steigend. Gerade für Einsteiger und Start-ups ist das unerschwinglich. Dennoch zieht es gerade sie dorthin, weil die Münchner so viel Geld ausgeben wie niemand sonst in Deutschland. Obendrein strömen kauffreudige Touristen durch die Straßen.

Angesichts dieser Situation hat die Stadt 2014 ein Kompetenzteam gebildet. Dieses vermittelt städtische Räume, die vorübergehend leer stehen – etwa das denkmalgeschützte Ruffinihaus am Rindermarkt, das 2018 saniert werden soll. Dort haben speziell kreative Köpfe und Kulturschaffende die Möglichkeit, sich eine Zeit lang mietfrei niederzulassen. „Viele hätten niemals das Geld, an eine Fläche in so guter Lage zu kommen“, sagt Mitarbeiterin Anne Gericke.

In England oder den USA gibt es Pop-Up-Stores schon seit Jahren

Was die Stadt davon hat? „Sie füllt Lücken und fördert eine Branche, die viel Umsatz macht“, erklärt Gericke. Auch dem Image Münchens stünden Pop-up-Stores gut. Denn die Landeshauptstadt sei vergleichsweise spät auf den Trend aufmerksam geworden – in England oder in den USA gebe es die temporären Geschäfte seit Jahren. „Bei uns kommt das in der Masse gerade erst an“, sagt Gericke und ergänzt: „Viele Eigentümer von Immobilien erkennen nun, dass sich auch Zwischennutzungen lohnen.“ Die Liste der Interessenten ist freilich lang: Etwa 50 Kreative warten bis zu zwei Monate, um allein einen Beratungstermin zu bekommen. Entsprechend schwierig ist die Entscheidung, wer in die Räume darf. „Wir wechseln im Ruffinihaus alle zehn Wochen, damit sich kein Bewerber unfair behandelt fühlt. Aber natürlich müssen wir manchen absagen“, berichtet Gericke. Damit kein Neid bei benachbarten Einzelhändlern aufkommt, die reguläre Miete zahlen, seien klärende Gespräche wichtig. „Das Ziel ist es ja, Kontakte zu anderen aufzubauen und eigenes wirtschaftliches Handeln zu stärken. Man darf nicht erwarten, in drei Monaten reich zu werden.“

Wie begehrt Zwischennutzungen sind, haben auch kleinere Städte wie Augsburg erkannt: Die dortige Wirtschaftsförderung stellt seit Ende 2016 unter dem Motto „Räumchen wechsel dich“ eine Immobilie in der Barfüßerstraße für eine geringe Miete zur Verfügung. Eigentlich war das Projekt als Testlauf gedacht. Nun denkt die Stadt darüber nach, es fortzusetzen.

Philip Schur hat in den Pop-up-Stores ein Geschäftsmodell erkannt. Der Essener selbst stieß auf Hürden, als er 2014 ein temporäres Restaurant eröffnen wollte: mangelnde Kontakte. Heute leitet er die Internet-Plattform „Brickspaces“, die darauf spezialisiert ist, gegen Gebühr zwischen privaten Vermietern und Mietern zu vermitteln.

Münchener sind traditioneller als Berliner

Für den Standort München hat Schur derzeit rund 80 Immobilien in petto. „In München ist es mit am schwierigsten, an Flächen zu kommen“, sagt er. Der Grund: Es gebe wenige Leerstände und die Münchner seien traditioneller eingestellt als etwa Berliner. Viele hielten an langfristigen Mietverträgen fest und seien verschlossener, was Trends anbelangt. „Erst mussten wir viele abklappern, heute melden sich die Vermieter selbst“, sagt Schur. Die Zahl der Vermittlungen – hauptsächlich an die Modebranche – liege im hohen zweistelligen Bereich.

Dass die Mietpreise für Zwischennutzungen in die Höhe schnellen, glaubt Schur nicht. Setzt jemand einen zu hohen Preis an, werde er eben nicht angefragt. „Die Tagespreise sind umgerechnet höher als die Monatspreise – aber der Aufwand für den Vermieter ist auch höher“, erklärt er das Preissystem.

Heute Boutique, morgen Bar: Das weckt die Neugier

Das bislang teuerste Pop-up-Projekt Münchens könnte noch in diesem Frühjahr starten: Der ehemalige Sitz der Hypo Vereinsbank – einst königliche Filialbank – soll zu einem kulturellen Treffpunkt werden. Eine Gruppe Investoren, darunter der Besitzer des Pacha-Clubs Michael Kern, will in dem 5000 Quadratmeter großen Baudenkmal vorübergehend Hotelzimmer, Bars und Cafés einrichten. 2019 will der Eigentümer der Immobilie, die Bayerische Hausbau, es selbst nutzen und Pläne für ein Luxushotel realisieren. Zuletzt hatten Nachbarn, darunter der Bayerische Hof, gegen die Baugenehmigung geklagt. Nun wartet das Unternehmen darauf, Rechtssicherheit für das Vorhaben zu erlangen – und entschied sich für einen Lückenfüller. Darüber, wie lukrativ eine Zwischennutzung in diesem Ausmaß ist, sagt Sprecherin Sabine Hagn: „Natürlich verwirklichen wir ausschließlich Projekte, von deren Sinnhaftigkeit und deren wirtschaftlichem Erfolg wir überzeugt sind.“

Designerin Bea Bühler hat ihre Zwischennutzung im Glockenbachviertel noch bis Ende Juli verlängert. „Die Leute sind darauf angesprungen“, sagt sie. Es belebe auch ihren Online-Handel, dass potentielle Kunden offline auf die teuren Handtaschen aufmerksam werden. Jedoch habe sie die Erfahrung gemacht, dass sich viele Passanten nicht trauten hereinzukommen. Ohne Werbung und Kontakte zu Freunden und Geschäftspartnern gehe nichts. „Nur den Store zu haben, das reicht nicht.“

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