Hoeneß: Von der Privatklinik am See zurück in den Knast
Nach einem Eingriff kommt der Ex-Bayern-Boss sehr schnell wieder in die JVA Landsberg zurück. Das wirft Fragen auf. Eine davon: Warum der Aufenthalt so abrupt beendet?
Uli Hoeneß ist zurück im Landsberger Gefängnis. Nur drei Tage, nachdem er für einen Routine-Eingriff am Herzen in die private Schön-Klinik am Starnberger See verlegt worden war, wurde er am Donnerstag wieder nach Landsberg transportiert. Das bestätigte ein Insider unserer Zeitung.
Die Umstände werfen allerdings Fragen auf. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung soll die Rückverlegung nur eine Stunde nach dem Aufwachen aus der Narkose erfolgt sein. Der Ex-Boss des FC Bayern soll sogar noch leicht beduselt gewesen sein, als Justizbeamte ihn zur Rückkehr aufforderten. Weiter schreibt das Blatt, das Justizministerium habe dies so angeordnet. Aus dem Ministerium gibt es dazu keinerlei Stellungnahme: „Wir kommentieren den Fall Hoeneß grundsätzlich nicht“, so eine Sprecherin.
Wenn es so wäre, wie die Zeitung schreibt, warum wurde der Klinikaufenthalt so abrupt beendet? Eine Erklärung könnte sein, dass das Justizministerium eine Diskussion über eine angebliche Sonderbehandlung nicht aufkommen lassen will. Denn es steht unzweifelhaft fest, dass die Tage direkt am Starnberger See sicherlich angenehmer sind als der Aufenthalt in der Landsberger Justizvollzugsanstalt. Die Behandlung musste Hoeneß aber selbst zahlen.
Größerer Raum, aber das gleiche Essen für Hoeneß
Andererseits haben bei externen Behandlungen von Gefangenen in erster Linie die Ärzte das Sagen. Ohne das Einverständnis der Mediziner hätte ein Rücktransport nicht stattfinden können. Der 62-jährige Fußballmanager befindet sich jetzt wieder auf der Krankenstation des Landsberger Gefängnisses.
Gibt es tatsächlich Extrawürste für Hoeneß? In der Krankenstation geht es legerer zu als im Zellentrakt. Die Räume sind größer. Hoeneß soll allein zum Hofgang dürfen, für ihn ist angeblich ein Justizbeamter eigens abgestellt. Essen muss der Ex-Präsident des FC Bayern allerdings das Gleiche wie die anderen Gefangenen. Das Essen in Landsberg soll aber für JVA-Verhältnisse relativ gut sein. Dennoch hat Hoeneß zwölf Kilo abgenommen.
Ab September kann Hoeneß auf Freigang hoffen
Zudem hat es das Gefängnis in der Krankenabteilung leichter, den prominenten Häftling zu schützen. Denn angeblich, so die Bild, gab es nach dem Erpressungsversuch kurz vor Haftantritt weitere ernst zu nehmende Drohungen gegen Hoeneß. Die JVA Landsberg ist ein recht offenes Gefängnis. Während des „Aufschlusses“ dürfen sich die Insassen verhältnismäßig frei bewegen. Hoeneß im normalen Zellentrakt durchgängig zu schützen, wäre für die JVA schwierig.
Daher ist Uli Hoeneß nach dem „Ausflug“ zum Starnberger See wieder auf die Krankenstation in Landsberg gebracht worden. Ab September kann er auf Freigang hoffen. Eine normale Zelle dürfte Hoeneß nicht mehr von innen sehen. hogs
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