Hoffnung auf Rettung für verunglückten Höhlenforscher wächst
Nach bangen Tagen gibt es nun Hoffnung auf ein baldiges Ende des Höhlendramas bei Berchtesgaden. Dem verletzten Forscher geht es besser als gedacht.
Der in rund 1000 Metern Tiefe gefangene Höhlenforscher in den Berchtesgadener Alpen kann wahrscheinlich im Laufe einer Woche gerettet werden. Am Dienstag startete zusammen mit drei Schweizer Höhlenrettern erneut ein Arzt zu dem verunglückten Forscher. Der Zustand des Baden-Württembergers scheint besser zu sein als zunächst vermutet. Obwohl bereits alles geplant ist, soll die Bergung aus dem dunklen und teilweise sehr engen Schacht trotzdem extrem schwierig werden - der Einsatz bringt auch die Helfer an ihre Belastungsgrenzen.
Verletzter ist ansprechbar und kann für kurze Zeit stehen
"Im Vordergrund steht die medizinische Versorgung und Stabilisierung des Patienten", sagte ein Bergwachtsprecher am Dienstag. Denn ohne dessen Mithilfe dürfte es extrem schwierig werden, ihn an die Oberfläche zu bringen. Anders als zuvor angenommen, ist der Mann dauerhaft ansprechbar und in der Lage, kurze Zeit zu stehen. Zuvor waren die Helfer davon ausgegangen, dass der Mann nur liegend an die Oberfläche gebracht werden kann.
Ist der Mann geborgen, könnte der Aufstieg bis zu sechs Tage dauern. Tiefe Schluchten, extrem enge Stellen - und vor allem senkrechte Wände, die nur über ein Seil bewältigt werden können, erschweren die Aktion zusätzlich. Für die kommenden Tage ist auch noch Regen angekündigt, dier Teile des Weges fluten könnten. Inzwischen steht eine Kommunikationsverbindung zum Unglücksort. Diese besteht zum Teil aus einem Telefonkabel bis in 350 Meter Tiefe sowie aus einer Verbindung zum Unglücksort, über die Textnachrichten verschickt werden können.
Höhlenforscher wurde von Steinschlag überrascht
Der Höhlenforscher war am frühen Sonntag mit zwei Begleitern in rund 1000 Metern Tiefe in der tiefsten und längsten Höhle Deutschlands unterwegs, als es gegen 01.30 Uhr plötzlich zu einem Steinschlag kam. Dabei wurde er laut Bergwacht an Kopf und Oberkörper schwer verletzt, er konnte die Höhle nicht mehr aus eigener Kraft verlassen. Einer der Begleiter kletterte daraufhin zwölf Stunden nach oben und schlug Alarm, der andere blieb zunächst bei dem Verletzten. Am Montag erreichten ein erster Trupp aus zwei Helfern und einem Sanitäter den Verunglückten. Inzwischen wechselte die Mannschaft in der Tiefe; nun betreut ein Expertenteam aus der Schweiz den Verletzten. dpa
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