Horst Seehofer: "Söder und ich werden vernünftig zusammenarbeiten"
Horst Seehofer und Bayerns Finanzminister Markus Söder wurde zuletzt nicht das beste Verhältnis nachgesagt. Zu oft übte der CSU-Chef Kritik am Kronprinzen. Alles ein Missverständnis?
In der Auseinandersetzung zwischen CSU-Chef Horst Seehofer und dem bayerischen Finanzminister Markus Söder (CSU) schlägt der bayerische Ministerpräsident versöhnliche Töne an. "Wir, Söder, Seehofer, werden gut und vernünftig zusammenarbeiten", sagte der Ministerpräsident der Tageszeitung Die Welt.
"Für die Menschen ist alleine maßgeblich, was wir positiv für sie bewirken. Und das ist eine ganze Menge - und das in Teamarbeit." Die Interpretation, er wolle Söder disziplinieren, wies Seehofer zurück: "Weil ich mich an den realen Gegebenheiten und nicht an der galoppierenden Inflation von Märchen beteilige."
Horst Seehofer kritisierte Finanzminister Söder
Seehofer hatte in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach Kritik an Söder geäußert, teils öffentlich, teils in CSU-internen Runden oder im Kabinett. Seehofers Ankündigung, entgegen aller vorherigen Ankündigungen womöglich 2018 doch noch einmal antreten zu wollen, wird auch von manchen CSU-Politikern als Kampfansage an Söder gewertet.
Es ist ohne Zweifel eine schwierige Beziehung, die die beiden größten CSU-Alphatiere verbindet. Als CSU-Chef braucht Seehofer Söder. Weil der Franke einer der wenigen in der CSU-Führungsriege ist, der in der Lage ist, „Revolution“ zu machen, wie Seehofer es einmal nannte: Themen setzen, bundesweite Aufmerksamkeit erregen – und so das politische Profil der eigenen Partei schärfen.
Warum Horst Seehofer Markus Söder braucht
Söder kann, was in der CSU sonst nur Seehofer beherrscht: Ein komplexes Thema so zu einer griffigen These verdichten, dass es in allen Medien „läuft“. Söder kann auch in Talkshows mit großer Sprachfertigkeit den bayerischen Querulanten geben. Und wenn er will, kann er dabei inzwischen manchmal sogar sympathisch wirken. AZ/dpa/lby
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