Hunderte Extremsportler zum Braveheart-Battle erwartet
Wer bei null Grad durch eiskalte Bäche schwimmen und Stromstöße ertragen möchte, ist in Münnerstadt richtig. Dort gehen Läufer beim Braveheart-Battle freiwillig an ihre Grenzen.
Es wird eiskalt, pitschnass und knochenhart - am kommenden Samstag stellen sich rund 3000 Männer und Frauen einem der härtesten Extremläufe Europas. Sie starten beim Braveheart-Battle im unterfränkischen Münnerstadt. "Ich fürchte, für die Läufer wird es richtig ungemütlich. Es soll ganz schön kalt werden am Samstag", sagt Ursula Schemm, Sprecherin des Extremlaufs. Auch Sonne sei bislang nicht angesagt. "So einfach wie letztes Jahr wird es also nicht. Denn es macht schon einen Unterschied, ob es zwei oder zwölf Grad hat und ob die Sonne scheint oder nicht."
Das Wetter wird für die Läufer an diesem Tag nur eine von vielen Herausforderungen sein. Auf sie warten auf einer 28 Kilometer langen Strecke mehr als 50 natürliche und künstliche Hindernisse. Zum Teil können diese nur überwunden werden, wenn sich die Läufer gegenseitig helfen.
Münnerstadt: Braveheart-Battle über 28 Kilometer
Der Cross-Hindernis-Lauf führt die Starter nicht nur mehrfach bergauf und bergab durch den Wald. Die Männer und Frauen müssen auch mehr denn je durch eiskaltes Wasser schwimmen. "Gerade im Wasser wird es richtig hart dieses Jahr." So warten nicht nur kalte Bäche, sondern auch das berüchtigte Rückhaltebecken "Loch Ness", in dem die Teilnehmer unter einer Schlauchboot-Kette durchtauchen müssen.
Es folgen brennende Hindernisse, Abschnitte zum Hangeln, zum Klettern, riesige Strohballen-Treppen oder auch unter Strom stehende Kriechhindernisse. "Wenn man den Hintern nicht tief genug hält, dann kriegt man halt eine gewischt", sagt Schemm dazu.
28 harte Kilometer - da sind Mut, Kraft und Leidensfähigkeit gefragt. Außerdem haben die Männer und Frauen nur fünf Stunden Zeit. Dennoch kommen bislang jedes Jahr mindestens 95 Prozent ins Ziel, und es gibt kaum Verletzte. "Die, die sich auf dieses Abenteuer einlassen, wissen, dass sie gut trainieren müssen", erklärt Schemm.
Extremläufer aus der ganzen Welt treten beim Braveheart-Battle an
Der Braveheart-Battle hat sich in den vergangenen Jahren europaweit einen Namen gemacht. "Es kommen Starter aus Australien, Ungarn, Israel und Mexiko, den Benelux-Staaten und Österreich. Wir haben aber trotzdem noch einen sehr starken lokalen Bezug", so Schemm. Ein Viertel aller Teilnehmer komme aus Unterfranken und Oberfranken.
Seit sechs Jahren kämpfen sich die Teilnehmer durch Wälder, Felder und Gewässer rund um Münnerstadt. Künftig soll das Event in Bad Kissingen stattfinden. In der vergangenen Woche hatte der Stadtrat des Kurorts der Verlegung grundsätzlich zugestimmt. "Viele Übernachtungsgäste und großes mediales Interesse - das alles sah der Stadtrat als positiv für Bad Kissingen an", sagte Stadtsprecher Thomas Hack nach der Sitzung.
"Wir sind in Münnerstadt auch logistisch an die Grenzen gekommen", begründet Schemm die Ortsveränderung. In Bad Kissingen könnten sich bis zu 5000 Läufer anmelden, und es gebe zudem deutlich mehr Übernachtungsmöglichkeiten. dpa
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