Kommentar: "Ilmtaler Asylabwehr": Wenn der gute Geschmack verfehlt wird

Gerade im Fasching muss nicht alles politisch korrekt zugehen. Gesellschaftskritik gehört dazu. Und es muss auch möglich sein, kontroverse Themen einseitig zu beleuchten. Faschingsumzüge mit ihren Motivwagen sind daher eine ideale Plattform, um kreativ Kritik anzubringen.

Das aber, was in Oberbayern im Reichertshausener Ortsteil Steinkirchen am Sonntag Teil des Gaudiwurms war, hat die Grenzen des guten Geschmacks überschritten. Und nicht nur das: Wegen der Panzerattrappe zweier Brüder mit der Aufschrift „Ilmtaler Asylabwehr“ und „Asylpaket III“ ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft.

Faschingswagen: Fremdenhass wohl nicht das Motiv

Fremdenhass dürfte nicht das Motiv für die Gestaltung des Motivwagens gewesen sein. Was witzig wirken sollte, war nichts weiter als ein dämliches Statement in martialischem Gewand.

Ein Gutes hat dieser „Rohrkrepierer“ aus Reichertshausen aber doch: Zur Schau gestellte Dummheit bei diesem sensiblen Thema schützt nicht vor möglichen juristischen Folgen.

Gespannt dürfen wir sein, wie die Polit-Profis am Aschermittwoch mit der Flüchtlingskrise umgehen. Die evangelische Kirche in Bayern hat vorsorglich zum Verzicht auf billige Polemik aufgerufen. Mal schauen, ob’s was nützt.