Im Allgäu wird jetzt Öl gefördert
Der begrenzte Erdölbestand verschärft den Wettbewerb der Ölförderung im Ausland. Jetzt werden auch Bohrungen im Allgäu vorgenommen - nicht nur Unternehmen profitieren.
Weil der Ölpreis in immer luftigere Höhen klettert, wird die Erdölförderung auch in Bayern wieder interessant. Unternehmen wie die BASF-Tochter Wintershall AG scheuen keine Kosten und Mühen auf der Jagd nach den letzten Ölreserven in Bayerns Erde.
So zapft das Unternehmen bereits zehn verschiedene Bohrstellen bei Großaitingen und Schwabmünchen südlich von Augsburg an. Selbst stillgelegte Förderstätten in Bedernau und Lauben (Landkreis Unterallgäu) werden wieder erkundet.
Förderung der inländischen Ölquellen gewinnt an Bedeutung
Neuartige 3D-Messverfahren ergaben, dass das Ölfeld in Lauben größer ist als bisher angenommen. In 1500 Metern Tiefe könnten dort noch bedeutende Mengen Erdöl schlummern. Eine Erkundungsbohrung läuft bereits, sagt Mark Krümpel, Pressesprecher von Wintershall. In Bedernau soll eine Bohrung im September starten.
Frühestens 2016 könnte im Allgäu wieder Öl gefördert werden. „Wir investieren kontinuierlich in die heimische Förderung“, sagt Krümpel. Die Ausbeutung inländischer Ölquellen gewinne im Wettlauf um die weltweiten Energierohstoffe zunehmend an Bedeutung. Außerdem entwickle das Unternehmen dabei technologisches Wissen, das für internationale Partnerschaften von Bedeutung sei.
Die Bevölkerung profitiert sogar von Ölförderung
Die Produktion aus heimischen Quellen decke mit etwa 2,6 Millionen Tonnen Erdöl pro Jahr die Nachfrage zu etwa drei Prozent – immerhin die Menge, die jährlich aus Saudi-Arabien importiert wird. Der Ölboom komme auch der Bevölkerung zugute, betont Peter von Pastor vom Bergamt Südbayern: „Durch die Förderung werden Arbeitsplätze geschaffen, umliegende Handwerksbetriebe und Dienstleister profitieren ebenfalls.“ (AZ)
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