JU-Chef Reichhart wird Minister - Pschierer nicht im Kabinett
Überraschung im neuen bayerischen Kabinett: Hans Reichhart aus dem Landkreis Günzburg wird Bau- und Verkehrsminister. Franz Josef Pschierer hingegen geht leer aus.
Es ist eine Riesenüberraschung für Schwaben: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) holt den bisherigen Finanzstaatssekretär Hans Reichart wieder ins Kabinett – und das obwohl der 36-jährige als Listenkandidat nicht einmal in den neuen Landtag gekommen ist. Doch damit nicht genug: Reichhart steigt sogar in den Ministerrang auf. Er wird nach Informationen unserer Redaktion Minister für Bau und Verkehr. Den Posten hatte bislang Ilse Aigner inne, die vor einer Woche zur Landtagspräsidentin gewählt worden war. Carolina Trautner (Kreis Augsburg), zuletzt Staatssekretärin im Kultusministerium, wechselt ins Familienministerium.
Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (Mindelheim) wird demnach nicht mehr dem künftigen Kabinett angehören. Sein Ressort ist an die Freien Wähler, den Koalitionspartner der CSU, gegangen. Und Söder hat mit seiner Wahl, die auf den jungen Reichhart gefallen ist, offenbar ein Zeichen der Erneuerung setzen wollen. „Es ist eine Entscheidung, die dokumentiert, dass der Ministerpräsident mit Mut eine neue Mannschaft bestimmt“, sagte der langjährige Landtagsabgeordnete Alfred Sauter (Ichenhausen) in einer ersten Reaktion auf Nachfrage unserer Redaktion.
Söder baut sein Kabinett insgesamt umfassender um als erwartet. Neben Pschierer scheiden auch der bisherige Justizminister Winfried Bausback, der bisherige Umweltminister Marcel Huber und Wissenschaftsministerin Marion Kiechle aus der Staatsregierung aus.
Söder bezeichnete sein neues Kabinett am Montag als "richtige Mischung aus Stabilität und Erneuerung". "Dies ist ein sehr ausgewogenes Kabinett. Es repräsentiert nicht nur die neue Koalitionsregierung, sondern es verkörpert die Regionen Bayerns, es setzt auf bewährte und junge neue Kräfte gleichermaßen und auf ein wichtiges Miteinander von Männern und Frauen", sagte der Ministerpräsident bei der Benennung seiner neuen Minister und Staatssekretäre am Montag im bayerischen Landtag. Der neue Ministerrat mit einem Durchschnittsalter von 47,6 Jahren sei "das jüngste bayerische Kabinett aller Zeiten".
Das sind die Minister im neuen bayerischen Kabinett
- Ministerpräsident: Markus Söder (CSU)
- Staatskanzlei, Bund, Europa und Medien: Florian Herrmann (CSU)
- Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie: Hubert Aiwanger (stv. Ministerpräsident), Staatssekretär: Roland Weigert (Freie Wähler)
- Inneres, Sport und Integration: Joachim Herrmann (stv. Ministerpräsident), Staatssekretär: Gerhard Eck (CSU)
- Wohnen, Bau, Verkehr: Hans Reichhart (CSU)
- Justiz: Georg Eisenreich (CSU)
- Unterricht und Kultus: Michael Piazolo, Staatssekretärin: Anna Stolz (Freie Wähler)
- Wissenschaft und Kunst: Bernd Sibler (CSU)
- Finanzen und Heimat: Albert Füracker (CSU)
- Umwelt und Verbraucherschutz: Thorsten Glauber (Freie Wähler)
- Digitales: Judith Gerlach (CSU)
- Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Michaela Kaniber (CSU)
- Familie, Arbeit und Soziales: Kerstin Schreyer, Staatssekretärin: Carolina Trautner (CSU)
- Gesundheit und Pflege: Melanie Huml (CSU)
(mit dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.