Jetzt ist es fix: Die Augsburger Uniklinik kommt
Das Kabinett stimmt dem Sanierungskonzept von Stadt und Landkreis Augsburg zu. Damit hat das "Jahrhundertprojekt" die letzte Hürde genommen.
Jetzt ist das Jahrhundertprojekt Uniklinik perfekt, das Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vor gut sieben Jahren in Augsburg versprochen hat. Das Kabinett in München hat am Dienstag dem Sanierungskonzept von Stadt und Landkreis Augsburg zugestimmt und damit den Weg für die Umwandlung des Klinikums Augsburg in eine Universitätsklinik endgültig freigemacht. Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) stellte fest: „Es ist mit diesem Beschluss unumkehrbar, dass ein Universitätsklinikum Augsburg kommt.“
Oberbürgermeister Kurt Gribl, Landrat Martin Sailer, der Augsburger Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger (alle CSU) und die Präsidentin der Universität, Sabine Doering-Manteuffel, zeigten sich in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Kultusministerium in München hoch erfreut und sprachen von einem „historischen Tag für Augsburg und die Region“.
Klinikum geht 2019 in staatliche Trägerschaft über
Nach dem Grundsatzbeschluss für eine sechste bayerische Universitätsklinik und der Zustimmung des Wissenschaftsrats im Sommer dieses Jahres hatte, wie berichtet, nur noch ein Baustein gefehlt, um das Projekt in trockene Tücher zu bringen: Die bisherigen Träger des Klinikums, Stadt und Landkreis Augsburg, mussten sich mit der Staatsregierung über die Details zum Übergang der Trägerschaft verständigen. Auch dies ist jetzt nach langwierigen Verhandlungen gelungen. Die Staatsregierung hat dem Sanierungskonzept des Krankenhauszweckverbandes Augsburg zugestimmt.
Demnach wird das Klinikum am 1. Januar 2019 in staatliche Trägerschaft übergehen. Stadt und Landkreis werden bis zum Jahr 2025 noch einmal rund 65 Millionen Euro zur Generalsanierung des Klinikums beisteuern. Weitere 217 Millionen Euro konnten dank der Zustimmung des Gesundheitsministeriums und der kommunalen Spitzenverbände aus dem Krankenhausfinanzierungsgesetz lockergemacht werden – das ist der Topf, aus dem alle bayerischen Krankenhäuser mit Ausnahme der Unikliniken finanziert werden. Die Kosten für die Errichtung der Gebäude und für das Personal wird der Freistaat übernehmen. Minister Spaenle rechnet pro Jahr mit einem „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“.
Rund 100 Professoren, mehrere hundert Mitarbeiter, 1500 Studenten
Der Nutzen, den Augsburg und die gesamte Region von der Entscheidung haben, kann nach Aussage der CSU-Politiker gar nicht überschätzt werden. So soll noch im Jahr 2016 die medizinische Fakultät mit den Schwerpunkten Umweltmedizin und medizinische Informatik errichtet werden. Bereits im Wintersemester 2018/19 soll der Studienbetrieb für Medizininformatik aufgenommen werden. Im Endausbau sollen rund 100 Professoren und mehrere hundert Mitarbeiter an der Fakultät 1500 Studenten betreuen. Für die Universität, so Präsidentin Doering-Manteuffel, „bedeutet das einen riesigen Sprung in eine ganz andere Liga“.
Oberbürgermeister Gribl und Landrat Sailer hoben die enormen Entwicklungschancen hervor, die sich der Stadt und dem Umland mit dem Votum für eine „Volluniversität“ jetzt bieten. Es sei eine „Jahrhundert-Entscheidung“, sagte Sailer und fügte hinzu: „Ich danke dem Ministerpräsidenten, dass er Wort gehalten hat.“ In Anspielung auf Seehofers ersten Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Augsburg („Die Uniklinik kommt!!!“) sagte Gribl, er habe an Seehofers Wort „auch da nicht gezweifelt, als versucht wurde, die Ausrufezeichen in Fragezeichen zu verbiegen.“
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