Apfeldorf (Kreis Landsberg): Jungbauernkalender 2017: Sexy Shooting im Stall

Am ganzen Lechrain sind an diesem sonnigen Junitag die Bauern auf ihren Wiesen – endlich kann endlich wieder Grassilage und Heu gemacht werden, nur Alexander Paul und seine Eltern haben an diesem Tag was anderes zu tun: Auf ihrem Hof in Apfeldorf wird fotografiert – für den Jungbauernkalender 2017, dem alljährlichen Bestseller der Bayerischen Jungbauernschaft. Sechs junge Damen werden dabei leicht erotisch prickelnd in Szene gesetzt. Wie genau, das wird beim Pressetermin noch nicht enthüllt, alle sechs Models sehen mit ihren knappen schwarzen Sportdresses eher aus, als kämen sie gerade von einem Beachvolleyball-Turnier.

Jungbauernkalender 2017: "Crossfit auf dem Bauernhof"

Sport braucht es aber eigentlich in der Landwirtschaft nicht – das soll die Botschaft des Kalenders 2017 sein, erklärt der Landesvorsitzende der Jungbauernschaft, Martin Baumgärtner, das Kalendermotto „Crossfit auf dem Bauernhof“. Zwar sei die Arbeit in der Landwirtschaft heute mechanisiert und automatisiert, aber es gebe nach wie vor viele Arbeiten, die nicht nur den Kopf, sondern auch die Muskeln der Landbevölkerung so sehr beanspruchen, dass sie sich den Gang ins Fitnessstudio sparen können. Und schon machen sechs schöne junge Damen anschaulich, wie die Worte des Jungbauernchefs zu verstehen sind, als sie vor die Kameras der reichlich vertretenden Bildberichterstatter treten. Sie stellen sich kurz vor, nehmen noch Apfeldorfs Bürgermeister Georg Epple für ein Foto in ihre Mitte und dann geht es an die bäuerlichen Fitnessgeräte: Victoria und Veronika, beide 22 Jahre alt, turnen an der Frontladergabel eines Traktors. Schnell wird es so heiß, dass sich Veronika mit dem Inhalt einer Wasserflasche erfrischen muss, den sie auf ihrem Oberkörper verteilt. Das gerät zum unbestrittenen Höhepunkt des Pressetermins für den Jungbauernkalender, wie das Klicken der Kameras verdeutlicht.

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Danach geht es in den Stall: Elena (23) und Sofia (24) machen erst einmal mit dem Hochdruckreiniger sauber. Zeit für einen kleinen Test, ob die jungen Damen wirklich so fit in Sachen Landwirtschaft sind, wie die Jungbauernschaft zuvor verkündet hat: Was das eigentlich ist, was da gerade sauber gemacht wird? Sofia, eine 24-jährige Fahrlehrerin und Landwirtstochter aus dem Landkreis Augsburg, bringt eine solche Frage nicht in Verlegenheit. Natürlich ein Melkstand, „so was haben wir auch zuhause“. „Und das da ist ein Kälbchen“, fügt sie keck hinzu. Und dann noch Fotos mit Tieren: Daniela und Caroline reichen mit Gabel und Schaufel mitten am Vormittag dem Paul’schen Milchvieh eine Extraportion Silage.

Models für den Jungbauernkalender müssen Bezug zur Landwirtschaft haben

Einen Bezug zur Landwirtschaft zu haben, ist die wichtigste Voraussetzung, um für den Jungbauernkalender abgelichtet zu werden. Den können alle sechs Models vorweisen, und mit der 33-jährige Caroline aus Oberstdorf ist sogar eine richtige Bäuerin dabei: Die gelernte Hotelkauffrau bewirtschaftet mit ihrem Mann einen Hof mit 40 Milchkühen.

Die anderen Frauen sind zumindest auf Bauernhöfen aufgewachsen oder nach wie vor dort daheim. So auch die 27-jährige Daniela aus Aindling (Kreis Aichach-Friedberg). Sie verdient zwar ihr Geld als Bürokauffrau und den Hof werde wohl mal ihr jüngerer Bruder übernehmen, erzählt sie. Aber Daniela vertritt regelmäßig ihre Mutter im Melkstand und bei anderen Stallarbeiten. Die Männer auf dem Hof seien dagegen lieber auf dem Feld und „auf dem Vario rumtippen“, wie sie mit Augenzwinkern die Arbeit mit den neuesten Traktoren und Feldgeräten beschreibt. Und sie halte sich tatsächlich auf dem Bauernhof oder beim Radeln fit, erzählt die langbeinige Brünette mit den großen braunen Augen – das ziehe sie allemal einem Fitnessstudio vor. Ein (Berufs-)Leben in der Landwirtschaft wäre aber trotzdem nicht so ganz nach ihren Vorstellungen, sagt die Aindlingerin: „Da würde es an Freizeit fehlen, man ist zu sehr angebunden.“

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Auch bei der 22-jährigen Viktoria aus dem Landkreis Augsburg ist die Landwirtschaft (ihr Vater züchtet Rothirsche) nur ein Nebenerwerb von untergeordneter Bedeutung. Sie verdient ihr Geld als Bürokauffrau – und modelt seit drei Jahren, wie sie erzählt. Ihr tolles Äußeres ist dann auch nicht nur das Ergebnis bäuerlicher Arbeit, verrät sie weiter: Drei- bis viermal in der Woche ist sie auch im Fitnessstudio anzutreffen.

Jungbauernkalender 2017: Viele Mädchen kommen aus der Region

Anders als vor neun Jahren, als beim Kalender-Shooting auf dem Frieb-Hof in Unterfinning auch ein Agrar-Model aus dem Landkreis, Karin Högenauer aus Winkl, dabei war, sind die jungen Frauen für den Jungbauernkalender 2017 alle von außerhalb, aber durchaus aus der Region: Fünf der sechs jungen Damen kommen aus Schwaben – da schau her. „Die Schwäbinnen sind die fittesten und die schönsten hoffentlich auch“, meint die blonde Sofia. Die Qualitäten der Schwäbinnen überzeugten: Denn die fünf Mädels aus dem Landstrich zwischen Iller und Paar wurden unter immerhin rund 150 jungen Damen aus ganz Bayern ausgewählt, die sich für den Jungbauernkalender gemeldet hatten.

Nach zwei Stunden ziehen die Medienleute und Fotografen aus Apfeldorf ab und die Familie Paul richtet ihr Augenmerk nun bis zum nächsten Regen wieder ganz auf Silage und Heu. In Rückstand sei man aber trotz des Jungbauernkalenders nicht gekommen, verrät der 22-jährige Alexander Paul: Während die Kalender-Fotografin Anja Koppitsch aus Kärnten, eine Fachfrau für erotische Fotografie, die bäuerliche Arbeit auf ihre Art und Weise in Szene setzte, erledigte Alexander Pauls Großvater auf den Wiesen die echte Arbeit.

Der Jungbauernkalender kommt im Herbst auf den Markt und kann im Internet unter jungbauernkalender.de bestellt werden. Neben sechs bayerischen Models füllen die Monatsblätter auch sechs junge Damen aus Österreich. In Österreich gibt es übrigens auch einen Kalender mit sehenswerten jungen Landwirten.